FFF
- Natürliche Wirtschaftsordnung |
Das
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Personen: Klaus Leuenberg* von Rüderswil Johann Konrad Brönner, Schreiber und Notar Christen Schybi von Escholzmatt Emanuel Sägisser von Aarwangen Bauern: Kunz, Benz, Jörg, Hans, Jakob, Ulrich, Ruedi Lisbeth, eine Bauersfrau Ein Mädchen Ein Stadtsoldat Eine Frauenstimme Bewaffnete und unbewaffnete Bauern *Niklaus Leuenberger |
Sprech Chor. Wir spielen Euch ein billig
Spiel: |
Erstes Bild. L i s b e
t h : So iss doch, iss! Der Weg ist weit und zum Einkehren reicht's nun einmal nicht: Iss doch, du kommst mir sonst ganz von Kräften. Jörg (schiebt den Teller zurück) : Ich kann nicht. L i s b e t h : Es ist ein Elend: Du magst nichts essen, Du kannst nicht schlafen, Dabei arbeitest du wie toll - Wo soll das hinaus? J ö r g : Wir müssen den Zins zahlen. L i s b e t h : Das war noch jedes Jahr so. J ö r g (aufsehend) : Nein, das war nicht jedes Jahr so - so schlimm war's noch nie: Aus Roggen, Dinkel und Kernen lösen wir heute für dasselbe Gewicht kaum noch die Hälfte. Und die Zinsen sind gleich geblieben! Gleich geblieben! Die Zinsherren müssten mit ihrer Forderung auf die Hälfte heruntergehen, von hundert Batzen auf fünfzig Batzen - dann wär's zu leisten. Dann wär's «wie jedes Jahr». Von hundert auf fünfzig - tun sie nicht. ---------------------------------------------------------- Wie werden also doppelt so viel arbeiten müssen, doppelt so viel arbeiten müssen wie bisher - dann erst reicht's - für denselben Zins. L i s b e t h : Doppelt so viel arbeiten? Das ist ja nicht möglich, Mein Gott das ist ja nicht möglich. Du arbeitest dich zutode. Und ich. Und die Kinder. Wir alle. J ö r g (müde): So wollen wir Geltstag ansagen! L i s b e t h : Ich weiss nicht. J ö r g : Oder, sollen wir den Zins verweigern? L i s b e t h : Ich weiß nicht. J ö r g : So bleibt uns nur das Letzte. Unser Vieh verkaufen. Wir haben's ja hundert und hundertmal beredet. L i s b e t h : Du wirst nichts lösen. Es sind keine Käufer da. J ö r g : Weiß schon, es ist nichts zu lösen, heutzutage. Vielleicht hab' ich Glück. Und bring eine Geiss mit heim für die Kinder. Dann können wir den Zins zahlen. L i s b e t h : Dann könnten wir den Zins zahlen. Aber der nächste Zins? Wenn wir unser Vieh verkauft haben, und nichts mehr zu Markt bringen können, keine Milch, keinen Käse, nichts? Woher nehmen wir den nächsten Zins? J ö r g : Der nächste Zins?! L i s b e t h : Und wovon sollen wir leben, wenn das Vieh verkauft ist? J ö r g : Wenn das Vieh verkauft ist - L i s b e t h : Wovon sollen wir denn leben? Ich, du, die Kinder! Sollen wir betteln gehen? J ö r g : Es geht den andern gleich wie uns. L i s b e t h : Den andern - Ist das ein Trost? J ö r g : So steht's im ganzen Land - So steht's im ganzen Land -- (Pause.) K u n z (hereinschleichend) : Pssst! In vergangener Nacht Ist ein Bote ins Dorf gekommen. Einer von denen, Die in Sumiswald mit dabei waren. Er sagt, es sei wohl zu helfen. Er hat aufgeboten Zu einer Tagung nach Hutwyl, Da soll besprochen werden, Wie der Not zu steuern – J ö r g : Der Not zu steuern?! K u n z : Jawohl, der Not zu steuern! Alles ist aufgeboten, im ganzen Land. L i s b e t h : Im ganzen Land. K u n z : Freilich, im ganzen Land. Und angesehene Männer stehen an der Spitze und Führung: der Landespannerherr Johann Emmenegger selber, der Landeshauptmann und der Amtsfähndrich, Niklaus Glanzmann und Niklaus Portmann. Und alle vierzig Geschworenen des Landes Entlebuch insgemein. L i s b e t h : Der Landespannerherr! K u n z : Und ebenso die Geistlichkeit, Die Geistlichkeit beider Konfessionen. L i s b e t h (zu ihrem Mann): Hörst du? Auch die hohe Geistlichkeit! -------------------------------------------------------------- J ö r g : So wären wir noch nicht ganz verloren und verlassen?! K u n z : Wofern ihr mitkommt nach Hutwyl. (Pause. Es klopft. Lisbeth geht zur Tür, verschwindet.) Wie wollt ihr sonst aus euren Nöten kommen? Es wird bei euch nicht anders stehen als bei uns allen: Wir schaffen und schaffen, aber seit die Preise auf die Hälfte gefallen und noch tiefer, ist ja kein Auskommen mehr. Die Schulden wachsen uns über den Kopf. J ö r g : Wenn man sein Betreffnis in Frucht zahlen dürfte wie vor Zeiten K u n z : Zum Zahlen braucht's Zwei - einen der gibt, der andre der nimmt - die nehmen's nicht an. Wenn wir uns zusammenschließen Nur dann! J ö r g (mühsam aufstehend): Wenn ihr einen Weg seht wenn es in Gutem zu schaffen ist, durch friedliches Verhandeln K u n z (hält die Hand hin): und wenn sie uns die Zähne zeigen, so zeigen wir ihnen die Klauen: man kommt nach Hutwyl in Waffen. J ö r g (zieht die Hand zurück): In Waffenl Dann bin ich nicht in dem Ding. Habt Dank. K u n z : So? Seid ihr? Meint ihr denn, man könne die Herren umblasen? Meint ihr, mit ein paar guten Worten sei alles getan? Das ganze Land muss aufstehen! Aber wenn's euch wöhler ist in eurem Dreck und Unglück, so bleibt in Gottes Namen drin stecken. (ab.) J ö r g : Es muss Mittel und Wege geben. (Lisbeth tritt ein, verstört.) J ö r g : Was hat's gegeben? L i s b e t h : Es ist ein Unglück passiert. Meine Schwester - ihr Mann - der Bub hat mich geholt. Sie haben ihnen heute früh für fällige Zinsen das Vieh aus dem Stall getrieben J ö r g : Das Vieh aus dem Stall getrieben?! L i s b e t h : Er hat's nicht überstanden. Er hat sich das Leben genommen. J ö r g : Was sagts du? L i s b e t h : Er hat sich im Tenn erhenkt. Die Schwester ist - sie weiss nicht - sie redet irr - wir, wir müssen helfen! J ö r g (lacht irrsinnig): Wir?! Wir müssen h e l f e n ! (leise) Sie sagen, es gibt ein Mittel. Es gibt eine Hilfe. (Geht ab, kehrt kurz darauf mit einer Waffe zurück.) L i s b e t h (erschrocken): Was soll das! Leg das weg! Um Gotteswillen, leg das weg! Jörg (prüft die Schärfe der Schneide): Hab' keine Angst. (Gürtet die Waffe um.) Ich gehe nicht zu Markt; das Vieh wird nicht verkauft. Ich geh nach Hutwyl.
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Not im Land. Frauenchor. Wir sorgen uns die ganze
Nacht, |
Freies Feld vor Hutwyl. (Benz und Kunz im
Vordergrund; Brönner an einem mit Schriftstücken bedeckten Tisch
im Hintergrund sitzend, daneben stehend Jörg und andere Bauern.)
(Eine Deputation
von Luzerner Bauern tritt auf, in ihrer Mitte ein Mädchen mit dem
roten Ueberkleid, der Gasage.)
B r ö n n e r (liest)
: Im Namen der hochheiligen Dreifaltigkeit (alle entblössen ihr Haupt),
Gott Vater, Sohn und Heiliger Geist. Amen.
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Das Hutwyler Lied. Männerchor. Es hat die Not den Bund geschlossen,
Vermag sich einer nicht zu
wehren, Wir wollen heut und allertwegen
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Ende Mai 1653. Nachts. Langenthal. Im Wirtshaus zum weißen Kreuz. B r ö n
n e r (schreibend): Gute Nachrichten, he?
S ä g i s s e r : Wir
sind nicht auf gutem Weg: Vorhang. |
Das Kampflied. Männerchor. |
Gehölz
ob Wohlenschwil. H a n s (wirft
die Würfel hin): Ich geb's auf! -
L e u e n b e r g : Unsere
Leute verstehen nicht, dass wir die Hand bieten müssen und immer
wieder die Hand bieten. Vorhang. |
Belogen und betrogen. Frauenchor. Belogen und betrogen |
Fünftes Bild. L e u e
n b e r g : Zwölf Wochen schon bin ich hier an die Wand geschlossen.
Immer wieder bin ich verhört worden.
Immer wieder bin ich gefoltert und gequält worden. Es ist dabei meine Unschuld erwiesen. Ich hab' einzig des Landes Bestes gewollt. – Ich habe in grossem Sturm und Aufruhr das Steuer sicher geführt. Ist niemand zu Schaden gekommen oder gar um Leib und Leben, bis der erste Schuss gefallen. – Ich habe reine Hände. Es ist eine Qual, so lange angeschlossen zu sein in einem dunklen Loch, ohne Luft, ohne Licht. Herdengeläut! Das Rauschen der reifenden Felder! Vogelstimmen! Wann werd' ich wieder den blauen Himmel sehen und zu den Meinen heimkehren? W a c h e : Den blauen Himmel sehen? Das könnte euch heute noch passieren. Heut oder morgen. Man munkelt von morgen früh. L e u e n b e r g : Heut oder morgen! Ist das möglich! Aber wozu die immerwährenden Verhöre? Und wo sind meine guten Kameraden und Freunde? Sind sie auch noch immer gefangen wie ich hier? W a c h e : Gewesen, gewesen. Hat man längst unter euern blauen Himmel geführt. L e u e n b e r g : Man hat uns eingesperrt wie Räuber und Mörder. Und in Eisen geschlossen. Ist uns mit Argwohn begegnet und Misstrauen, Da wir aufrechte Freunde des Volkes gewesen. – Das Volk?! Das Volk verging in Not Der große Preisfall war das Unglück. Der große Preisfall. Das hat uns ins Elend gebracht und die Schulden anwachsen lassen, turmhoch. Kein Mensch hat uns geholfen. Wir mussten uns selbst helfen. Wir haben dem Volk den Vertrag von Murifeld erstritten. Der Vertrag vorn Murifeld wird bleiben! W a c h e : Der Vertrag vom Murifeld! Zum Mindesten! Könnt euch drauf verlassen. L e u e n b e r g : Wenn man es bedenkt: Wir haben Verträge unterschrieben, Land auf, Land ab, gehen in viele Tausend Pfund. Und sind abgeschlossen, als man 24 Pfund löste für ein Mütt Roggen. Heute löst man noch zwölf, löst man noch die Hälfte. Um dasselbe Geld doppelt soviel Arbeit. Doppelt soviel Ware. Doppelt soviel Müh und Schweiss und Sorgen. Dem Bauer wird zugemutet, er soll doppelt soviel leisten als zur Zeit, da die Verträge abgeschlossen. Doppelt soviel als ausbedungen. Haben sie nicht verstanden, was sie an uns getan? Oder haben sie gar unser Verderben gewollt mit Fleiss? Wäre es möglich? Haben sie es nicht anders verstanden, dass all unsre Verträge gefälscht waren, dass das Geld, was sie von uns verlangten, ein ander Geld war als das, was sie hingegeben hatten? Haben sie es nicht verstanden? - Es war doch ihre Pflicht, es war doch ihres Amtes, unsre Verträge zu sichern gegen Betrug? Derlei kann unsre gestrenge Obrigkeit niemalen als Recht ansehen. Derlei ist unerhört in allen Landen und zu allen Zeiten. Und Bittschriften, derlei abzustellen, sind nicht mehr als recht und billig. Sollen Verträge nichts mehr gelten? Sollen Verträge gewendet und verdreht werden dürfen, verdreht ins Ungeheuerliche? Unsre Forderungen waren nicht mehr als recht und billig. Darf da unsre Abwehr als Rebellion taxiert werden? Als Landfriedensbruch, als Hochverrat? Wir waren Sachwalter der Gerechtigkeit, Beschützer der Unglücklichen und Bedrängten - Und man behandelt uns als Strauchdiebe und Mordbrenner!? W a c h e (gleichgültig): Die Sache sieht anders aus, wenn man sie von der Junkerngasse her betrachtet. Wenn so zwei-, dreitausend Bauernlümmel vor die Stadt ziehen und Anstalt machen, die Pässe zu besetzen und alle Zufuhr abzuschneiden, so kommt einem der Aufzug just nicht vor wie eine Erscheinung von zweitausend Heiligen. L e u e n b e r g : Wir haben nie etwas anderes begehrt, als was rechtens, und was wir kraft unsrer alten Bräuche und Rechte verlangen durften. W a c h e (barsch) : Ich hab euch nicht Red und Antwort zu stehen. Erzählt eure Siebensachen den gnädigen Herren. Hier habt ihr nur das Maul zu halten, versteht ihr? (Macht sich's bequem und nickt ein.) --------------------------------------------------------------- S t i m m e : Leuenberg, Klaus Leuenberg! Hört ihr mich? Könnt ihr mich verstehen? L e u e n b e r g : Ich höre euch wohl, wer seid ihr? S t i m m e : Daran liegt wenig. Ich bring euch Grüsse von eurer Frau, Leuenberg, und von euern Kindern. L e u e n b e r g : Von Frau und Kind! Grüsse von Frau und Kind! Und was machen meine Freunde?! Mühen sie sich denn nicht, dass mir die Ketten abgenommen werden, dass das eiserne Tor sich öffnet, und ich wieder Luft schöpfen kann! Ich ersticke hier in Finsternis und Unrat. S t i m m e : Eure Freunde? Sie können euch nicht helfen, sie sind tot! Leuenberg: Tot? S t i m m e : Hans Emmenegger, der Pannermeister, Kaspar Steiner und Friedli Bucher starben am Galgen, und viele, viele mit ihnen, L e u e n b e r g : Und der Sägisser von Aarwangen? Der Flückiger von Rohrbach und Bernhart Herzog von Langenthal? S t i m m e : Man hat sie gefoltert und enthauptet. L e u e n b e r g : Und all die Getreuen aus dem Baselbiet? Uli Schad, der Stutz, der Gysin, der Konrad Schüler? S t i m m e : Sie sind allesamt schmachvoll hingerichtet. Auch der Untervogt Zeltner ist enthauptet worden trotz hoher Fürsprache, gleich wie euer Mitstreiter, der Schybi. L e u e n b e r g : Schybi! Stimme. Er starb nach tapfer bestandener Folter, mannhaft und aufrecht. Und viele, viele wurden landesverwiesen, viele sind gebüsst, viele sind auf die Galeeren verschickt worden. Das Unglück im Land ist gross. ------------------------------------------------------------------- Eure Frau und eure Kinder denken an euch und bitten für eure Seele in dieser schweren Stunde. L e u e n b e r g (er beginnt zu verstehen): In dieser schweren Stunde? (schreit) Was soll das heißen? So antwortet doch! So gebt doch Antwort! - (Pause. Er hat verstanden. Starr und kalt.) Ich soll sterben. – So habe ich mein Land ins Unglück geführt und meine Freunde in den Tod.
Wir haben uns
zu Führern aufgeworfen. Ich habe das rote Kleid getragen. Auf uns
lag die Verantwortung. Mit welchen Waffen dem Unglück zu wehren
war - wir mussten es wissen. Vorhang. |
Das Leuenberg-Lied. Männerchor.
Was rauscht durch unsre dunkle Zeit - |
(Anhang)
Die Deflation 1648-1653 Ganz Deutschland
brannte in heller Kriegsflamme, litt an grossem Getreidemangel, rang mit
eigenem Verderben, und lag stöhnend in den letzten Zügen; für
Deutschlands nähere Provinzen war nirgends Zuflucht und Nahrungsquelle
als in der eben nicht fruchtbaren Schweiz. In Scharen kamen deutsche Flüchtlinge
in die Schweiz und diese konnte kaum bei der schnell anwachsenden Bevölkerung
hinlänglich Nahrungsmittel darbieten; daher stiegen Wein und Getreide
und alle Lebensmittel auf einen ungewöhnlichen Preis (3); auch Wohnungen
und kleine Gebäude wurden, bei der beträchtlichen Anzahl der
deutschen Einwanderer, um große Summen vermietet oder verkauft.
Dadurch bereicherten sich die Bauern, gewöhnten sich an Luxus, schwelten
und schlemmten, und trieben, wegen des häufigen Geldes (2), was durch
die deutschen Flüchtlinge in die deutsche Schweiz kam (1), ihre Güter,
Aecker; Häuser und Höfe auf den höchsten Preis (3). Auch
die höheren Stände, durch die Verschwendungssucht der Bauern
gemästet, ergaben sich über Gebühr dem Luxus in Kleidern,
Gastmählern und Hausgerätschaften. |
Literaturempfehlungen
in der gedruckten Broschüre: Das wirtschaftliche Wohlergehen des Volkes ist viel abhängiger von der Geldverwaltung, als man das bisher geglaubt hat. Nachstehende Broschüren und Zeitschriften orientieren eingehend und zeigen einen Weg aus der heutigen Misswirtschaft. «Freiwirtschaftliche Zeitung», Verlag H. Gerber, Schwarzenburg; jährl. Fr. 8.-, halbjährl. Fr. 4.20, Einzelnummer 20 Rp. an den meisten Kiosken. Orientiert fortlaufend über die wichtigsten wirtschaftlichen Tagesfragen und nimmt zu ihnen Stellung, bringt grundlegende Aufsätze etc. Erscheint wöchentlich. «Geld und Arbeit», Verlag Feuz, Bern; jährlich Fr. 7.50, Einzelnummer 80 Rp. an den meisten Kiosken. Reich illustrierte Monatsschrift mit Beiträgen mehr feuilletonistischen Charakters. Fritz Schwarz: Segen und Fluch des Geldes in der Geschichte der Völker: Band I bis 1908, Band II 1908 bis 1933. Je Fr. 5.-. Dies bedeutsame Werk verfolgt den Gang der Weltgeschichte vom Gesichtspunkt der Rolle des Geldwesens aus. Die sich ergebenden neuen Zusammenhänge und Deutungen sind erstaunlich und werfen Licht auf bisher ungeklärte Geschehnisse. Fritz Schwarz: Vorwärts zur festen Kaufkraft des Geldes. Fr. 1.-. Eine Geschichte der Freiwirtschaftsbewegung. Mit Beiträgen von Erzbischof Kordac und August Forel. Silvio Gesell: Gold und Frieden? Fr. -.50. Die Rede, die der Begründer der Freiwirtschaftsbewegung am 28. April 1916 in Bern gehalten hat. Dr. Th. Christen: Was heute jedermann vom Geld wissen muss. Fr. -.20. Auskunft: INWO - Schweiz, Bahnhofstrasse 102, Postfach, CH-5001 Aarau, http://www.inwo.ch/ |
Anmerkungen
des Webmasters: Niklaus Leuenberger, geboren um 1611 im Schönholz bei Rüderswil. Nach der Niederlage der Bauern bei Herzogenbuchsee im Juni 1653 wurde er dem Landvogt Tribolet ausgeliefert und am 6./16. September 1653 in Bern geköpft und geviertelt. Sein Kopf wurde neben dem Huttwiler Bundesbrief an den Galgen genagelt, seine Glieder an den vier Landstrassen vor Bern ausgestellt. Christian Schybi, Luzerner Bauernführer, von Escholzmatt Johann Konrad Brenner, Notar in Münsingen, aus der Markgrafschaft Baden stammend Hans Emmenegger, Pannerherr des Entlebuchs Emanuel Sägesser, Schulmeister zu Aarwangen Samuel Tribolet, Landvogt zu Trachselwald, hart, geldsüchtig und verhasst: "dem hochmüetigen und gäldgierigen Samuel Tribolet von Bern: Tribolet du toller Gast, aller Bauren Überlast, ohne Ruehm und Lob du bist, Tribolet du schnöder Christ." 22. November 1652: Batzenabruf, Herabsetzung des Berner Batzens um die Hälfte. 13./23. April 1653: Bauernlandsgemeinde zu Sumiswald; Leuenberger wird Obmann des Bundes, Emmenegger wird Generaloberst. 4./14. Mai 1653: Bundesschwur zu Huttwil von Bauern aus den Untertanengebieten von Bern, Luzern, Solothurn und Basel. 10./20 Mai 1653: Beginn des Krieges, die Bauern ziehen vor Bern 18./28. Mai 1653: Murifeld-Vertrag zwischen den Bauern und der Stadt Bern - wird von der Stadt nicht innegehalten. Die Bauern gehen nach Hause, die von der Stadt aufgebotenen welschen Truppen marschieren ein. Die Zürcher rücken gegen den Aargau vor. 24. Mai/3. Juni 1653: Gefecht bei Wohlenschwil mit dem reformierten Tagsatzungsheer 25. Mai/4. Juni 1653: Der Vertrag von Mellingen bestätigt die Niederlage der Bauern; das Bauernheer löst sich auf - der Vertrag wird von den Städten nicht eingehalten. 29. Mai/ 7. Juni 1653: Letztes Gefecht bei Herzogenbuchsee; Bern siegt mit seinen treuen Waadtländern. "Wyl sy zu Herzogenbuchsi von 2000 Mann Widerstand und viel Trotzens gefunden, haben sy selbiges Dorf in Äschen gelegt und by siebzig Firsten mit Brand zugrunde gerichtet." 6./16. September 1653: Leuenberger wird in Bern geköpft und geviertelt. 25. Oktober 1653: Ueli Galli, "Der Rebell von Eggiwil", "Hauptursächer des Bauernaufstandes", stirbt als einziger den entehrenden Tod am Galgen. Zur Chronologie: Die katholischen Kantone hatten bereits den Gregorianischen Kalender angenommen, während die reformierten noch am Julianischen festhielten, der 10 Tage nachging. (Die Daten und Namen sind nicht in allen Darstellungen gleich.) Hans Bernoulli: geb. 17. 2. 1876 in Basel, gest. 12. 9. 1959 ebd. - Architekt und Prof. für Städtebau an der ETH Zürich, Mitgründer des Schweizer Freiwirtschaftsbundes Sein kämpferisches Temperament fand in Artikeln seiner "Zeitschrift für eine natürliche Wirtschaftsordnung" und in politisch-satirischen Gedichten Ausdruck. Er wurde deswegen 1938 unter Aberkennung des Professorentitels von der ETH entlassen. Die Universität Basel verlieh ihm den Dr. h.c. Sein Wirken als Architekt findet im Internet reichlichen Niederschlag. Mehr zum Grossen Schweizerischen Bauernkrieg von 1653 mit einigen Links finden Sie auf dieser Seite. Der schweizerische Bauernkrieg von 1653 (Aus: Fritz Schwarz, Segen und Fluch des Geldes in der Geschichte der Völker, 1925) |
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Hier ist die Familie Muster in Ecublens VD - Eduard Muster: emuster@hotmail.com
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