Schweiz am reichsten

Kaufkraftstudie für Europa zeigt grosse Differenzen

Europa gilt allgemein als reicher Kontinent, doch die Unterschiede in den einzelnen Ländern sind immer noch gross. Das mit Abstand reichste Land ist die Schweiz, wo die Kaufkraft – laut der Studie der deutschen Consodata Marketing und der österreichischen Regio-Data – mit einem Indexwert von 196 doppelt so hoch ist wie im europäischen Durchschnitt (100).
Rumänien weist als ärmstes Land eine durchschnittliche Kaufkraft mit einem Indexwert von 16 auf. Das ist rund ein Sechstel des Europa-Durchschnitts und gerade ein Zwölftel des Schweizer Wertes.
Die Aufschlüsselung nach Regionen zeigt ein ähnliches Bild: Die Schweiz hält alle Spitzenpositionen, angefangen mit Zürich (Kaufkraftindex 213), der Nordwestschweiz (206,1) und der Ostschweiz (196,5). Nur die Regionen Zentral-London, Luxemburg und Oslo konnten sich in die Top Ten qualifizieren.
In den mittel- und osteuropäischen EU-Beitrittsländern hat laut Studie ein dynamischer Aufholprozess eingesetzt. Fünf der zehn neuen EU-Länder weisen Regionen auf, deren Kaufkraft über Gebieten in den EU-Mitgliedern Spanien, Portugal oder Griechenland liegt.
Untersucht wurden 29 Länder und 279 Regionen. Als Kaufkraft sind die einer Person zur Verfügung stehenden Geldmittel definiert. Für die Berechnung wurden nationale Einkommensstatistiken und Konsumdaten herangezogen. (sda)

Schweizer sind die reichsten Europäer

Die fünf kaufkräftigsten Regionen Europas sind in der Schweiz zu finden, angeführt von Zürich, gefolgt von der Nordwestschweiz, der Ostschweiz, dem Mittelland und der Region um den Genfer See.

In allen Fällen verfügen die Bewohner über etwa doppelt so hohe Kaufkraft wie der europäische Durchschnitt, geht aus einer Marktuntersuchung der deutschen Consodata Marketing Intelligence gemeinsam mit der österreichischen RegioDatat Research hervor.

Das Armenhaus Europas ist Rumänien: die fünf ärmsten Regionen Europas liegen dort. Die Kaufkraft der Bevölkerung erreicht nur rund ein Siebentel des Europa-Schnitts.

Der Wohlstandsvergleich umfasst 29 europäische Länder und 279 Regionen, wobei ein Kaufkraftindex am europäischen Durchschnitt (Europa100) gemessen wird.

Unter den 10 reichsten europäischen Gebieten finden sich abgesehen von den schweizerischen Landesteilen nur noch die Londoner City, Luxemburg und die Region um Oslo.

Armenhaus Rumänien

Unter den 10 ärmsten Regionen sind neben den acht rumänischen Gebieten auch zwei bulgarische zu finden. Die absolut ärmsten Europäer finden sich im Nordosten Rumäniens mit einem Kaufkraftindex von 13,4 Punkten. Kaum besser schneiden die Nachbarregionen im Nordwesten, Südosten, Süden bzw. Zentrum mit Kaufkraftindizes zwischen 15,1 bzw. 16 Punkten ab.

Wie eklatant der Wohlstandsunterschied in Europa ist, zeigt ein Vergleich der reichsten und der ärmsten Europäer: Ein rumänischer Haushalt verfügt damit nur über 5 Prozent der Kaufkraft eines Schweizer Haushalts.

EU-Beitrittsländer holen auf

Die EU-Beitrittsländer holen bei der Wohlstandsverteilung auf, wenn auch weiterhin ein West-Ost-Gefälle zu beobachten ist. An der Spitze seht Tschechien, das in seiner stärksten Region - um Prag - mehr Kaufkraft aufweist als 29 Regionen in Westeuropa. Das Wohlstandsniveau in Slowenien liegt ähnlich hoch wie die spanischen Regionen Galizien oder Andalusien.

Auffallend ist in den Beitrittsländern laut RegioData-Geschäftsführer Wolfgang Richter auch die grosse Kluft zwischen reichen Städten und den ländlichen Regionen. In Westeuropa, wo die Landwirtschaft eine geringere Rolle spielt, sei diese Polarisierungstendenz nicht zu beobachten.
Quelle: SDA /20min
Publiziert am: 06. April 2004 23:32

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