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Heinrich Leuthold Der Waldsee Wie bist du schön, du tiefer blauer See!
John Lennon Imagine - Stell dir vor Imagine there's no heaven
Walther von der Vogelweide ich saz ûf eime steine  
  under der linden  
Karl May Rigi Sei mir gegrüsst
Erich Kästner Frau Pichlers Ankunft im Himmel Lieber Gott. mein Herz ist schwer.
Theodor Fontane Das Trauerspiel von Afghanistan: Einer kam heim... Der Schnee leis stäubend vom Himmel fällt...
Josef Luitpold Wenn das Eisen mich mäht...  
J.Esser und W. Langhoff Die Moorsoldaten Wohin auch das Auge blicket
Charles Baudelaire L'albatros Souvent, pour s'amuser, les...
Baudelaire / George Der Albatros Oft kommt es dass das schiffsvolk
Christian Morgenstern Novembertag Nebel hängt wie Rauch ums Haus
  Das ästhetische Wiesel Ein Wiesel sass auf einem Kiesel
  Möwenlied Die Möwen sehen alle aus
Es taget vor dem Walde Stand uf, Kätterlîn!
Die hasen laufen balde
Joachim DU BELLAY    Heureux qui, comme Ulysse, a fait un beau voyage
Molière Le Malade imaginaire Dignus, dignus es entrare
Eduard Mörike
Septembermorgen Im Nebel ruhet noch die Welt
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Heinrich Leuthold


Der Waldsee

Wie bist du schön, du tiefer blauer See!
Es zagt der laue West, dich anzuhauchen,
und nur der Wasserlilie reiner Schnee
wagt schüchtern aus der stillen Flut zu tauchen.

Hier wirft kein Fischer seine Angelschnur,
kein Nachen wird auf deinem Spiegel gleiten;
wie Chorgesang der feiernden Natur
rauscht nur der Wald durch diese Einsamkeiten.

Waldrosen streu'n dir ihren Weihrauch aus
und würz'ge Tannen, die dich rings umragen,
und die wie Säulen eines Tempelbaus
das wolkenlose Blau des Himmels tragen.

Einst kannt' ich eine Seele, ernst, voll Ruh',
die sich der Welt verschloß mit sieben Siegeln;
die, rein und tief, geschaffen schien wie du,
nur um den Himmel in sich abzuspiegeln.

La arbara lago

John Lennon


Imagine

Stell dir vor

Imagine there's no heaven,
it's easy if you try.
No hell below us,
above us only sky.
Imagine all the people
living for today.
Stell dir vor, es gäbe kein Himmelreich.
Es ist leicht, wenn du es versuchst.
Keine Hölle unter uns,
über uns nur der Himmel.
Stell dir vor, alle Menschen
lebten für den heutigen Tag.
 
Imagine there's no countries,
it isn't hard to do.
Nothing to kill or die for
and no religion, too.
Imagine all the people
living life in peace.
You may say I'm a dreamer,
but I'm not the only one.
I hope some day you'll join us
and the world will be as one.
Stell dir vor, es gäbe keine Länder mehr.
Das ist nicht schwer.
Nichts, wofür man töten oder sterben müßte,
und auch keine Religion.
Stell dir vor, alle Menschen
verbrächten ihr Leben in Frieden.
Du magst sagen, ich sei ein Träumer,
aber ich bin nicht der einzige.
Ich hoffe, eines Tages schließt du dich uns an,
und die Welt wird einig sein.
 
Imagine no possession,
I wonder if you can.
No need for greed or hunger,
a brotherhood of men.
Imagine all the people
sharing all the world.
You may say I'm a dreamer,
but I'm not the only one.
I hope some day you'll join us
and the world will live as one.
Stell dir vor, es gäbe keinen Besitz.
Ich frage mich, ob du es kannst.
Kein Grund für Gier oder Hunger,
alle Menschen wären Brüder.
Stell dir vor, alle Menschen
teilten sich die Welt.
Du magst sagen, ich sei ein Träumer,
aber ich bin nicht der einzige.
Ich hoffe, eines Tages schließt du dich uns an,
und die Welt wird in Einigkeit leben.

Karl May


Rigi

Sei mir gegrüsst und heisse mich willkommen,
du Erdenfeste die zum Himmel ragt!
Wie mancher, mancher hat dich schon erklommen
der nicht wie du nach Gottes Himmel fragt!
Ich aber komm zu dir, zu ihm zu beten
aus meines Herzens allertiefsten Grund,
denn seine Sterne sind mir wie Propheten;
vielleicht tun sie mir seinen Willen kund.

Sei mir gegrüsst! Ich nahe aus der Tiefe
und steige hier zu meinem Gott empor.
Mir ist, als ob mich seine Stimme riefe,
so voller Güte wie noch nie zuvor.
Ich folge gern und freudig diesem Rufe,
der hell in meinem Innern mir erklingt.
Sei mir gesegnet als die heil’ge Stufe,
die mich dem Himmel heute näher bringt!
Wie glücklich bist du doch! An deinem Fusse
küsst Gottes Wasser liebend Gottes Land.
Aus blauen Fluten taucht empor die Muse
und reicht mir lächelnd ihre weisse Hand.
Der zarte Nebel zieht um mich den Schleier,
doch deutlich liegt vor mir der stille Pfad;
ein Glöcklein klingt in frommer Sonntagsfeier,
und du, du Hoher, zeigst dich im Ornat.

So soll es denn, wie ich geahnt, geschehen,
Hinauf, hinauf! Die Sehnsucht zaudert nicht.
Dort oben will ich Gottes Wunder sehen,
durch die er laut zu seiner Menschheit spricht.
Dort soll sich mir die Macht der Liebe zeigen,
die felsenfest sich ihre Säulen baut,
und ich will mich anbetend vor ihr neigen,
wenn sie im Glühn der Alpen auf mich schaut.
Quelle: Karl-May-Gesellschaft

Erich Kästner


Frau Pichlers Ankunft im Himmel

Lieber Gott. mein Herz ist schwer.
Jetzt kommt Max, mein Mann, aus dem Büro. und ich lebe doch nicht mehr!
Ich bin tot. Und das kam so:

Eben trat ich zum Balkon hinaus
und befühlte die gewaschnen Socken.
Denn ich wusste, Max kommt gleich nach Haus,
und ich dachte. sicher sind sie trocken.

Auf der Straße war Geschrei.
Menschen brüllten. Andre warfen Steine.
Irgendwo pfiff Polizei.
Und ich nahen die Socken von der Leine.

Denn ich dachte, dass ich eilen müsse.
und ich freute mich aufs Abendbrot.
Plötzlich fielen auf der Straße Schüsse.
Einer trat mich. Und da war ich tot.

Ach, ich hätte Max so gern
vorher noch ein Mal gesprochen!
Werd ich nun ein kleiner Stern?
Und die Nudeln werden überkochen!

Wenn er heimkommt und mich liegen sieht,
wird er stillstehn und es erst nicht glauben.
Herr, von dem, was in der Welt geschieht, dürftest du sehr Vieles nicht erlauben.

Lieber Gott, mein Herz ist schwer.
Max wird weinen und mich nie vergessen.
Warum leb ich denn nicht mehr?
Wenn ich nicht gestorben wär,
würden wir jetzt abendessen…


Gefunden auf den Satzfahnen der letzten, nicht mehr erschienen Ausgabe der Weltbühne vom 14. März 1933; vielleicht ist das Gedicht nicht von Kästner (Spiegel 11/1996, S. 241).

Walther von der Vogelweide


ich saz ûf eime steine

ich saz ûf eime steine
und dahte bein mit beine
dar ûf satzt ich den ellenbogen
ich hete in mîne hant gesmogen
daz kinne und ein mîn wange
dô dâhte ich mir vil ange
wie man zer welte solte leben
deheinen rât kunde ich gegeben
wie man driu dinc erwurbe
der keines niht verdurbe
diu zwei sint êre und varnde guot
daz dicke ein ander schaden tuot
daz dritte ist gotes hulde
der zweier übergulde
die wolte ich gerne in einen schrîn
jâ leider desn mac niht gesîn
daz guot und weltlich êre
und gotes hulde mêre
zesamene in ein herze komen
stîg unde wege sint in benomen
untriuwe ist in der sâze
gewalt vert ûf der strâze
fride unde reht sint sêre wunt
diu driu enhabent geleites niht
diu zwei enwerden ê gesunt

under der linden

under der linden
an der heide
dâ unser zweier bette was
dâ muget ir vinden
schône beide
gebrochen bluomen unde gras
vor dem walde in einem tal
tandaradei
schône sanc diu nahtegal.
ich kam gegangen
zuo der ouwe
dô was mîn friedel komen ê
dâ wart ich empfangen
hêre frouwe
daz ich bin sælic iemer mê
kust er mich wol tûsentstunt
tandaradei
seht wie rôt mir ist der munt
dô hete er gemachet
alsô rîche
von bluomen eine bettestat
des wirt noch gelachet
inneclîche
kumt iemen an daz selbe pfat
bî den rôsen er wol mac
tandaradei
merken wâ mirz houbet lac
daz er bî mir læge
wesse ez iemen
nu enwelle got so schamte ich mich
wes er mit mir pflæge
niemer niemen
bevinde daz wan er und ich
und ein kleinez vogellîn
tandaradei
daz mac wol getriuwe sîn


Theodor Fontane


Das Trauerspiel von Afghanistan

Der Schnee leis stäubend vom Himmel fällt,
Ein Reiter vor Dschellalabad hält,
"Wer da!" - "Ein britischer Reitersmann,
Bringe Botschaft aus Afghanistan."

Afghanistan! Er sprach es so matt;
Es umdrängt den Reiter die halbe Stadt,
Sir Robert Sale, der Kommandant,
Hebt ihn vom Rosse mit eigener Hand.

Sie führen ins steinerne Wachthaus ihn,
Sie setzen ihn nieder an den Kamin,
Wie wärmt ihn das Feuer, wie labt ihn das Licht,
Er atmet hoch auf und dankt und spricht:

"Wir waren dreizehntausend Mann,
Von Kabul unser Zug begann,
Soldaten, Führer, Weib und Kind,
Erstarrt, erschlagen, verraten sind.

Zersprengt ist unser ganzes Heer,
Was lebt, irrt draußen in Nacht umher,
Mir hat ein Gott die Rettung gegönnt,
Seht zu, ob den Rest ihr retten könnt."

Sir Robert stieg auf den Festungswall,
Offiziere, Soldaten folgten ihm all',
Sir Robert sprach: "Der Schnee fällt dicht,
Die uns suchen, sie können uns finden nicht.

Sie irren wie Blinde und sind uns so nah,
So lasst sie's hören, dass wir da,
Stimmt an ein Lied von Heimat und Haus,
Trompeter blast in die Nacht hinaus!"

Da huben sie an und sie wurden's nicht müd',
Durch die Nacht hin klang es Lied um Lied,
Erst englische Lieder mit fröhlichem Klang,
Dann Hochlandslieder wie Klagegesang.

Sie bliesen die Nacht und über den Tag,
Laut, wie nur die Liebe rufen mag,
Sie bliesen - es kam die zweite Nacht,
Umsonst, dass ihr ruft, umsonst, dass ihr wacht.

Die hören sollen, sie hören nicht mehr,
Vernichtet ist das ganze Heer,
Mit dreizehntausend der Zug begann,
Einer kam heim aus Afghanistan.

Hier mehr zu Fontane (1819 - 1898) und Afghanistan

Johann Esser und Wolfgang Langhoff


Die Moorsoldaten

Wohin auch das Auge blicket,
Moor und Heide nur ringsum.
Vogelsang uns nicht erquicket,
Eichen stehen kahl und krumm.
Wir sind die Moorsoldaten,
Und ziehen mit dem Spaten,
Ins Moor.

Hier in dieser öden Heide
Ist das Lager aufgebaut,
Wo wir fern von jeder Freude
Hinter Stacheldraht verstaut.
Wir sind die Moorsoldaten...

Morgens ziehen die Kolonnen
In das Moor zur Arbeit hin.
Graben bei dem Brand der Sonne,
Doch zur Heimat steht der Sinn.
Wir sind die Moorsoldaten...

Heimwärts, heimwärts jeder sehnet,
Zu den Eltern, Weib und Kind.
Manche Brust ein Seufzer dehnet,
Weil wir hier gefangen sind.
Wir sind die Moorsoldaten...

Auf und nieder gehn die Posten,
Keiner, keiner, kann hindurch.
Flucht wird nur das Leben kosten,
Vierfach ist umzäunt die Burg.
Wir sind die Moorsoldaten...

Doch für uns gibt es kein Klagen,
Ewig kann's nicht Winter sein.
Einmal werden froh wir sagen:
Heimat, du bist wieder mein:
Dann ziehn die Moorsoldaten
Nicht mehr mit dem Spaten
Ins Moor!

Das Moorsoldatenlied entstand im Konzentrationslager Börgermoor im Emsland. (Die Moorsoldaten. 13 Monate Konzentrationslager, Wolfgang Langhoff, Schweizer Spiegel Verlag, 12. Auflage, Zürich, 1935)

Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes - Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten
Deutsches Historisches Museum: Lebendiges virtuelles Museum Online
Konzentrationslager im Emsland


Josef Luitpold
(Ernst Busch)


Wenn das Eisen mich mäht
wenn mein Atem vergeht
sollt stumm unterm Rasen mich breiten
Lasst das Wortegespiel
s'war kein Held der da fiel
war ein Opfer vergangener Zeiten
s'war einer der nie nach Völkermord schrie
war ein Bürger kommender Zeiten

Charles Baudelaire

L'albatros

Souvent, pour s'amuser, les hommes d' équipage
Prennent des albatros, vastes oiseaux des mers,
Qui suivent, indolents compagnons de voyage,
Le navire glissant sur les gouffres amers.

A peine les ont-ils déposés sur les planches,
Que ces rois de l'azur, maladrits et honteux,
Laissent pieteusement leurs grandes ailes blanches
Comme des avirons traîner à côté d'eux.

Ce voyageur ailé, comme il est gauche et veule!
Lui, naguère si beau, qu'il est comique et laid!
L'un agace son bec avec un brûle-gueule,
L'autre mime, en boitant, l'infirme qui volait!

Le Poete est semblable au prince des nuées
Qui hante la tempête et se rit de l'archer;
Exilé sur le sol au milie des huées,
Ses ailes de géant l'empêchent de marcher.

Charles Baudelaire

Der Albatros

Oft kommt es dass das schiffsvolk zum vergnügen
Die albatros - die grossen vögel - fängt
Die sorglos folgen wenn auf seinen zügen
Das schiff sich durch die schlimmen klippen zwängt.

Kaum sind sie unten auf des deckes gängen
Als sie - die herrn im azur - ungeschickt
Die grossen weissen flügel traurig hängen
Und an der seite schleifen wie geknickt.

Der sonst so flink ist nun der matte steife.
Der lüfte könig duldet spott und schmach:
Der eine neckt ihn mit der tabakspfeife
Ein andrer ahmt den flug des armen nach.

Der dichter ist wie jener fürst der wolke -
Er haust im sturm - er lacht dem bogenstrang.
Doch hindern drunten zwischen frechem volke
Die riesenhaften flügel ihn am gang.

übersetzt von Stefan George (andere Gedichte)

Christian Morgenstern


Novembertag

Nebel hängt wie Rauch ums Haus,
drängt die Welt nach innen;
ohne Not geht niemand aus,
alles fällt in Sinnen.

Leiser wird die Hand, der Mund,
stiller die Gebärde.
Heimlich, wie auf Meeresgrund
träumen Mensch und Erde.


Das ästhetische Wiesel

Ein Wiesel
sass auf einem Kiesel
inmitten Bachgeriesel.

Wisst ihr
weshalb?

Das Mondkalb
verriet es mir
im Stillen:

Das raffinier-
te Tier
tats um des Reimes willen.


Möwenlied

Die Möwen sehen alle aus,
als ob sie Emma hiessen.
Sie tragen einen weißen Flaus
und sind mit Schrot zu schiessen.

Ich schiesse keine Möwe tot,
ich lass sie lieber leben --
und füttre sie mit Roggenbrot
unt rötlichen Zibeben.

O Mensch, du wirst nie nebenbei
der Möwe Flug erreichen.
Wofern du Emma heissest, sei
zufrieden, ihr zu gleichen.

Es taget vor dem Walde


Es taget vor dem Walde,
Stand ûf, Kätterlîn!
Die hasen laufen balde,
Stand ûf, Kätterlîn, holder Buehl!
Heiahô, du bist mîn, sô bin ich dîn,
Stand ûf, Kätterlîn!

Es taget in der Aue,
Stand ûf, Kätterlîn!
Schöns Lieb, lass' dich anschauen,
Stand ûf, Kätterlîn, holder Buehl!
Heiahô, du bist mîn, sô bin ich dîn,
Stand ûf, Kätterlîn!

Es taget vor dem Holze,
Stand ûf, Kätterlîn!
Die Jäger hürnen stolze,
Stand ûf, Kätterlîn, holder Buehl!
Heiahô, du bist mîn, sô bin ich dîn,
Stand ûf, Kätterlîn!

Ludwig Senfl (ca.1486-ca.1542)

Joachim DU BELLAY
Heureux qui, comme Ulysse, a fait un beau voyage


Heureux qui, comme Ulysse, a fait un beau voyage,
Ou comme cestuy-là qui conquit la toison,
Et puis est retourné, plein d'usage et raison,
Vivre entre ses parents le reste de son âge !

Quand reverrai-je, hélas, de mon petit village
Fumer la cheminée, et en quelle saison
Reverrai-je le clos de ma pauvre maison,
Qui m'est une province, et beaucoup davantage ?

Plus me plaît le séjour qu'ont bâti mes aïeux,
Que des palais Romains le front audacieux,
Plus que le marbre dur me plaît l'ardoise fine :

Plus mon Loir gaulois, que le Tibre latin,
Plus mon petit Liré, que le mont Palatin,
Et plus que l'air marin la doulceur angevine.
(Poésie française)


Dignus, dignus est entrare
In nostro docto corpore
Molière: Le Malade Imaginaire - Ballet des médecins

PRAESES
Sçavantissimi doctores,
Medicinae professores,
Qui hic assemblati estis,
Et vos, altri Messiores,
Sententiarum Facultatis
Fideles executores,
Chirurgiani et apothicari,
Atque tota compania aussi,
Salus, honor, et argentum,
Atque bonum appetitum.
Non possum, docti Confreri,
En moi satis admirari
Qualis bona inventio
Est medici professio,
Quam bella chosa est, et bene trovata,
Medicina illa benedicta,
Quae suo nomine solo,
Surprenanti miraculo,
Depuis si longo tempore,
Facit à gogo vivere
Tant de gens omni genere.
Per totam terram videmus
Grandam vogam ubi sumus,
Et quod grandes et petiti
Sunt de nobis infatuti.
Totus mundus, currens ad nostros remedios,
Nos regardat sicut Deos;
Et nostris ordonnanciis
Principes et reges soumissos videtis.
Donque il est nostrae sapientiae,
Boni sensus atque prudentiae,
De fortement travaillare
A nos bene conservare
In tali credito, voga, et honore,
Et prandere gardam à non recevere
In nostro docto corpore
Quam personas capabiles,
Et totas dignas ramplire
Has plaças honorabiles.
C'est pour cela que nunc convocati estis;
Et credo quod trovabitis
Dignam matieram medici
In sçavanti homine que voici,
Lequel, in chosis omnibus,
Dono ad interrogandum,
Et à fond examinandum
Vostris capacitatibus.
PRIMUS DOCTOR
Si mihi licenciam dat Dominus Praeses,
Et tanti docti Doctores,
Et assistantes illustres,
Très sçavanti Bacheliero,
Quem estimo et honoro,
Domandabo causam et rationem quare
Opium facit dormire.
BACHELIERUS
Mihi a docto Doctore
Domandatur causam et rationem quare
Opium facit dormire:
À quoi respondeo,
Quia est in eo
Virtus dormitiva,
Cujus est natura
Sensus assoupire.
CHORUS
Bene, bene, bene, bene respondere.
Dignus, dignus est entrare
In nostro docto corpore.

SECUNDUS DOCTOR
Cum permissione Domini Praesidis,
Doctissimae Facultatis,
Et totius his nostris actis
Companiae assistantis,
Domandabo tibi, docte Bacheliere,
Quae sunt remedia
Quae in maladia
Ditte hydropisia
Convenit facere.
BACHELIERUS
Clysterium donare,
Postea seignare,
Ensuitta purgare.
CHORUS
Bene, bene, bene, bene respondere.
Dignus, dignus est entrare
In nostro docto corpore.

TERTIUS DOCTOR
Si bonum semblatur Domino Praesidi,
Doctissimae Facultati,
Et companiae presenti,
Domandabo tibi, docte Bacheliere,
Quae remedia eticis,
Pulmonicis, atque asmaticis,
Trovas à propos facere.
BACHELIERUS
Clysterium donare,
Postea seignare,
Ensuitta purgare.
CHORUS
Bene, bene, bene, bene respondere.
Dignus, dignus est entrare
In nostro docto corpore.

QUARTUS DOCTOR
Super illas maladias
Doctus Bachelierus dixit maravillas:
Mais si non ennuyo Dominum Praesidem,
Doctissimam Facultatem,
Et totam honorabilem
Companiam ecoutantem,
Faciam illi unam quaestionem.
De hiero maladus unus
Tombavit in meas manus:
Habet grandam fievram cum redoublamentis,
Grandam dolorem capitis,
Et grandum malum au costé,
Cum granda difficultate
Et pena de respirare:
Veillas mihi dire,
Docte Bacheliere,
Quid illi facere?
BACHELIERUS
Clysterium donare,
Postea seignare,
Ensuitta purgare.
QUINTUS DOCTOR
Mais si maladia
Opiniatria
Non vult se garire,
Quid illi facere?
BACHELIERUS
Clysterium donare,
Postea seignare,
Ensuitta purgare.
CHORUS
Bene, bene, bene, bene respondere.
Dignus, dignus est entrare
In nostro docto corpore.

PRAESES
Juras gardare statuta
Per Facultatem praescripta
Cum sensu et jugeamento?
BACHELIERUS
Juro.
PRAESES
Essere, in omnibus
Consultationibus,
Ancieni aviso,
Aut bono,
Aut mauvaiso?
BACHELIERUS
Juro.
PRAESES
De non jamais te servire
De remediis aucunis
Quam de ceux seulement doctae Facultatis,
Maladus dust-il crevare,
Et mori de suo malo?
BACHELIERUS
Juro.
PRAESES
Ego, cum isto boneto
Venerabili et docto,
Dono tibi et concedo
Virtutem et puissanciam
Medicandi,
Purgandi,
Seignandi,
Perçandi,
Taillandi,
Coupandi,
Et occidendi
Impune per totam terram.
BACHELIERUS
Grandes doctores doctrinae
De la rhubarbe et du séné,
Ce serait sans douta à moi chosa folla,
Inepta et ridicula,
Si j'allaibam m'engageare
Vobis louangeas donare,
Et entreprenaibam adjoutare
Des lumieras au soleillo,
Et des étoilas au cielo,
Des ondas à l'Oceano,
Et des rosas au printanno.
Agreate qu'avec uno moto,
Pro toto remercimento,
Rendam gratiam corpori tam docto.
Vobis, vobis debeo
Bien plus qu'à naturae et qu'à patri meo:
Natura et pater meus
Hominem me habent factum;
Mais vos me, ce qui est bien plus,
Avetis factum medicum,
Honor, favor, et gratia
Qui, in hoc corde que voilà,
Imprimant ressentimenta
Qui dureront in secula.
CHORUS
Vivat, vivat, vivat, vivat, cent fois vivat
Novus doctor, qui tam bene parlat!
Mille, mille annis et manget et bibat,
Et seignet et tuat!
CHIRURGUS
Puisse-t-il voir doctas
Suas ordonnancias
Omnium chirurgorum
Et apothiquarum
Remplire boutiquas!
CHORUS
Vivat, vivat, vivat, vivat, cent fois vivat
Novus doctor, qui tam bene parlat!
Mille, mille annis et manget et bibat,
Et seignet et tuat!
CHIRURGUS
Puissent toti anni
Lui essere boni
Et favorabiles,
Et n'habere jamais
Quam pestas, verolas,
Fievras, pluresias,
Fluxus de sang, et dyssenterias!
CHORUS
Vivat, vivat, vivat, vivat, cent fois vivat
Novus doctor, qui tam bene parlat!
Mille, mille annis et manget et bibat,
Et seignet et tuat!


Eduard Mörike


Septembermorgen

Im Nebel ruhet noch die Welt,
Noch träumen Wald und Wiesen:
Bald siehst du, wenn der Schleier fällt,
Den blauen Himmel unverstellt,
Herbstkräftig die gedämpfte Welt
In warmem Golde fliessen.

GEDICHTSUCHE
"Gedichte haben mich seit meiner Kindheit begleitet. Sie faszinieren mich immer wieder aufs Neue."

Die erste Seite "vom goldnen Überfluss" bringt Gedichte, die wir alle einmal in der Schule gelernt haben. Schauen Sie nach!

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