Wörterbuch Berndeutsch
Wörter Bärndütsch
Berndeutsches Wörterbuch
Es bärndütsches Wörterbüechli
berndeutsch - hochdeutsch

Hier finden Sie eine Sammlung von Wörtern, die es Auswärtigen erleichtert, berndeutsche Texte zu verstehen. Ich bringe zu jedem berndeutschen, muttersprachlichen Wort eine Übersetzung in unsere Vatersprache, das Hochdeutsche oder Schriftdeutsche; vom schweizerdeutschen Dialekt in die Standardsprache Deutsch. Es ist ein Mundart-Wörterbuch für den Kanton Bern mit Hauptgewicht auf Mittelland und Emmental.

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Kleine berndeutsche Orthographie
- Berndeutsche Kleinwörter - Berndeutsches Wörterbuch
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Berndeutsche Kleingrammatik


A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z


A
a wird manchmal aa gesprochen und auch so geschrieben
a = an (Präp.)
ä = 1. Ausdruck des Ekels 2. falsch für e = ein
aa = an (Adv.)
ää = Ausdruck der Verachtung
ä-ä = nein (unhöflich)
Aabe = Abend
Aabee = WC
aamächelig = verlockend, einladend
Ääli = Liebkosung
aagattige = (geschickt) anstellen, anfangen
aarig = seltsam, sonderbar, merkwürdig
äärschtig = ernsthaft
äb = ehe
abaa = ach nein, ach wo
äbe = eben
abe, ache, ahi = hinab, herab
abenand = entzwei
abläschele = abbetteln
Abtritt = WC (meist ohne W, ein Holzbrett mit runden Loch)
ächt, ächtert, äch = wohl, (hat er) wohl (das getan?)
Äcke = Nacken
Äckegstabi = Nackenstarre
ádiemerssi = Danke und auf Wiedersehen (sagt die Verkäuferin)
áfe = vorerst, vorläufig; endlich
afáng(e) = vorerst, vorläufig; endlich
Agerschte, Aegerschte = Elster
älb = hellbräunlich naturfarben, fahl
albe, aube = 1. jeweils, gewöhnlich 2. früher, ehemals
albeneinisch = ab und zu
aalege = anziehen (Kleider)
Aalegi(g) = Kleid; Art, sich zu kleiden
äine, äini, äis = jener, jene, jenes
älb = hellbräunlich naturfarben, fahl
alle = all, ganz
ällwäg, äuwäg = siehe: äu-wä
allpott = immer wieder, alle Augenblicke
aamächelig = verlockend, einladend
Ampeissi, Ameisi = Ameise
änet = jenseits (Präposition)
änedra = jenseits, drüben (Adverb)
Anetzerli = Apéritf
Anke = Butter (Nicht Engelke...)
Ankerume, Ankeruumi = Rückstand beim Schmelzen von Butter
apartig = besonders
aper = schneefrei
ärdeguet = sehr gut
ärfele = umarmen
arig, aarig, artig = seltsam, sonderbar, merkwürdig
as = als
äs = es
Ässmäntu, Ässmänteli = Esslatz
Ätte, Ätti, Drätti, Att = Vater
aube, albe
  = 1. jeweils, gewöhnlich 2. früher, ehemals; oft, gewöhnlich³
aupott = alle Augenblicke

äu-wä, äuää, (ällwäg) = 1. natürlich nicht, oder was hast du gemeint? 2. ein Ausdruck des Erstaunens (mit langem äu- und bei anhebender Stimmlage kurzem -wä; 3. ein Wort mit beteuernder Bedeutung (äuä de scho!); ja sicher 4. vermutlich, wahrscheinlich
B
(Vielleicht wird das Wort auch mit "P" geschrieben; sehen Sie dort nach.
)
baas = wohl, gut dran; besser
Baabe = dumme, einfältige, ungeschickte Person (Frau, Mädchen, Kind)
bääbele = mit Puppen spielen
Bääbi = Pupe
baaje = baden
bääje = bähen, rösten
balge = schelten, zanken
bänggle = werfen
Bär = Bär
Bäre = 1. Bären; 2. Tragbahre, Schubkarren; 3. Fischreuse
Bäredräck = Lakritze
Bäremutz = Berner Lebkuchen
bäre = sich ausruhen ("i Bäre ga leue u i Leue ga bäre")
Bärn = Bern
Bärnbiet, Bärnpiet = Bernerland
bärndütsch = berndeutsch
bärnere = reden wie ein Berner
Bärnerbär = Bernerbär
Bärzelistag = Berchtholdstag, 2. Januar
Batzechlemmer = Geizhals
Bätzi = Tresterbranntwein (Obst)
bau = bald
bchalle = gerinnen, stocken, eine Haut bekommen (auf Milch)
bchenne = kenne
bchennber, bchönnber = bekannt
Bchleidig = Anzug für Männer
bchyme, sech = sich erholen
beiele (bbeielet) = 1) Bienenzucht betreiben 2) in leichten Flocken schneien, nur in diesem Verslein²
 
beite = geduldig und sehnsüchtig warten
bhäng = behende
Bhoupti = Rechthaber
Biecht = Rauhreif an Bäumen und Sträuchern
bigoscht = bei Gott
Bimboum, Bindboum, Bim'poum = Stange in der Länge des Heuwagens, durch die das geladene Heu zusammengehalten wird¹
binanger, binang = beeinander
Bindboumlätsch = besonderer Knoten, mit dem der B. durch ein Seil am Wagen festgehalten wird¹
bir = bei der
Bire = Birne
Birlig = Heuhaufen
Bibeli, Bybeli = 1. Hühnchen; 2. Pustel, Akne
bysle, bisle = Wasser lösen
byschte = pusten, keuchen
Bitz = 1. Stück; 2. ein bisschen; 3. Feld
Blätz = 1. Stück Land (Pflanzblätz); 2. (kurze)Strecke Weg; 3. abgeschürfte Haut; 4. Lappen (Wäschblätz), Flicken
Blätzli = Fleischschnitte, Steak

Bluest = Obstbaumblüte
Blüeschtli = einzelne Blüte am Obstbaum
blüete = bluten
Bluet = Blut
Blüete = Blüte
blutt = nackt
blüttle = nackt ("füdliblutt") oder halbnackt sein
Blöiele = Bluterguss

Böögg = trockener Nasenschleim (Naseböögg)
bräche = brechen
Brächere, Brächwyb = Frau, die bei der Brächete hilft
Brächete = das Brechen von Hanf und Flachs
Brachmonet = Juni
brägle = braten
brääme = mit Russ beflecken
Bräme = Bremse, (grosse) Stechfliege
Bräste = Gebresten
Brattig = Kalender
brätsche, Brätsch gä = (derbes) schlagen = (mit der flachen Hand) schlagen (aufs Gesäss)
brätsche = die nasse Wäsche aufs Waschbrett schlagen
briegge = weinen
briesche = stark regnen
bring, pring = schmächtig
Brönz, Bbrönts = Schnaps, Branntwein
Brüggstock = Scheuneneinfahrt, Brücke zur Heubühne
brümele = leise vor sich her brummeln, murmeln
brünzle = Wasser lösen
bschütte = 1. begiessen 2. mit Jauche begiessen
Bschütti = Jauche, Gülle
Bschüttigohn = Eimer mit langem Stiel zum Jauche schöpfen
bubele = mit dem Feuer spielen
buebele = 1. bei einem Mädchen: den Buben nachlaufen; 2. bei einem Mann: sich bubenhaft benehmen
Büez = 1. (mühsame) Arbeit; 2. Probenarbeit in der Schule
büeze = 1. arbeiten; 2. nähen
bügle = arbeiten [aus Zürich eingewanderet] (Wäsche bügeln = "glette“)

Buech = Buch
Buechstabe = Buchstabe (Bauchstaben = kindlicher Versuch, "Buechstabe" auf hochdeutsch zu übersetzen)
Bueche = Buche
Büechli = Büchlein
buechig = 1. aus Buchenholz; 2. zornig
Buuch = Bauch
Büüchli = Bäuchlein
Buuchbütti = Wäschebottich
buuche = mit heisser Aschenlauge waschen
Buchere = Wöschwyb, Waschfrau
Buuchi = grosse Wäsche, Acht-Wochen-Wäsche

bürschi = bäurisch (zu Bauer)
Bürzi = Haarknoten (im Kreuzworträtsel = Dutt)
Buschele = 1. Büschel; 2. Strauss; 3. Anzahl, Menge
büschele = zu einem Büschel, einem Strauss ordnen
buschuuf = munter
buttele = hin und her schaukeln, in den Armen wiegen
C
Altes "K" wird im Berndeutschen zu "CH" (immer "ach"-Laut). Vielleicht auch bei "k" nachschauen)
Chacheli = Tasse
chafle = mit den Fingern berühren
chääre = quengeln, immer wieder um etwas bitten; sich zanken; klagen
Chäpli = runder unterer Teil der gestrickten Fussferse
Chärne = Kern
chätsche = kauen
Chefi = Gefängnis
Cheschtele, Chegele, Cheschtene = Kastanie
Cheib = ursprünglich: Aas; heute Kraftausdruck, meist ohne spezielle Bedeutung (Potz Cheib! = Ei der Tausend!); als Schimpfwort § (dumme Cheib); auch zärtlich (e liebe Cheib, es Cheibli); e Cheib voll = viel; alls Cheibs = alles Mögliche; u.s.w., oft §
cheibe = verflixt
cheibe = 1. schimpfen; 2. rennen
cheibisch = sehr (auch: du cheibisch)
Cheischt, Chyscht = Keime von alten, gelagerten Kartoffeln
chember, chennber = sachkundig, erfahren
Chemp = Stein
Chessi = breiter bauchiger Kochkessel mit Tragriemen
Chessel, Chessu = Kessel
chessle = Lärm machen, lärmend rennen
cheut = ihr könnt
chilte = seinem Mädchen einen abendlichen Besuch abstatten
Chlack = Spalte, Riss, Schrund
Chlapf = 1. Knall; 2. Ohrfeige; 3. Rausch; 4. uf ei Chlapf = auf einmal, plötzlich
chläpfe = ohrfeigen
chlefele, chläfele = klappern, klingeln
chlepfe = knallen
Chlepfgueg = Springkäfer
Chlepfschyt = Gewehr
chlöne = (ununterbrochen) klagen, jammern, quengeln (nicht "klonen")
Chlupf = Erschrecken
Chluuf, Mz. Chlüüf = Blumenzwiebeln
Chnebel, Chnebu = Stock, Stecken
chniepe = 1. trödeln, sich mühsam bewegen; 2. immer jammern und klagen
Chnöi = Knie
chnöile = knien
chnöilige, chnöiligse = kniend
chnorze = sich abmühen
chnüble = klauben, herumfingern
chopfe = begreifen
chosle = mit Wasser spielen
Chötti = Kette
chräblet = 1. krazen; 2. kraxeln
chräschle = rascheln
chraue = kratzen, kraulen
Chralle, Chraue = Kralle
Chris, Chriis = Tannenreisig
Chrisascht = Tannast
chrisaschte = krachen, zusammenbrechen
Chrischtmonet = Dezember
chroose = krachen, zusammenbrechen
Chroosle (Chrusle) = Stachelbeere
chroosle = raschlen
Chrousi-Mousi = wüstes Durcheinander
Chrüpfe = Krippe
Chrüpfedrücker = Pferd, das die Unart hat, mit dem Kopf auf die Krippe zu drücken; verschlossener, hinterhältiger oder geiziger Mensch
Chrüüsch = Kleie
Chrusle = Locke; stark gelocktes oder gekräuseltes Haar (lokal auch für Chroosle)
Chrutze = Kiste
Chübel = 1. Kübel; 2. Kellerrestaurant im Kornhaus in Bern
Chuchi = Küche
Chueche = Kuchen
Chuchichäschtli = Küchenkästchen¹³
Chuder = gehechelter Flachs minderer Qualität; übertragen: unordentlicher Haufen von Haar u. ä.
Chuderbützi § = unordentlicher Haarknoten; übertragen: unordentliche (alte) Frau; auch: leichtes (sogar zärtliches) Schimpfwort
Chuderluuri § = unordentliches Kind; Person mit struppigem Haar; übertragen: leichtes Schimpfwort
chüderle = schmeicheln
Chuderwältsch = Kauderwelsch
Chue = Kuh
chuel, chueu = Kuhl
chuele = kühler werden
chumlig, chumlech = gelege, gut passend
Chummerzhülf = "komm mir zu Hilfe", Helfer in der Not
chüschele = flüstern
Chunst = Ofentritt in der Stube, der vom Kochherd aus beheizt wird
Chuscht = Geschmack
chüschte, chüschtige = kosten, schmecken
chüschtig = wohlschmeckend
Chut = Windstoss
chute = stark wehen
Chuter = Täuberich
Chutte = Jacke der Männerkleidung
Chüttene = Quitte
Chuttle = Kutteln, die fein geschnittenen Magenwände des Rindes
d Chuttle putze = jemandem die Meinung sagen
Chuz, Chutz = Kauz, Eule
Chuzemischt, Chutzemischt = dummes Geschwätz
chybig = zornig
chyschterig = heiser (sind Sie, wenn Sie 100x das berndeutsche "ch" geübt haben)
D
(Vielleicht wird das Wort auch mit "T" geschrieben; sehen Sie dort nach.)
d = die
dada = danke
dä = dieser, diese
däwäg = so, diesen Weg
däiche = denken
däich wohl = denk wohl, ja
dängele = dengeln, die Sense (durch Hämmern) schärfen
dänne = fort, weg
de = du
de = dann
dechle = rennen
denn = damals
derfür = dafür (Sech derfür ha = sich herbeilassen; Lust haben. I cha nüüt derfür = ich bin unschuldig)
derig, derege = solch, solche
dervo = davon; fort
dervor = davor
derwider = dagegen
derwyl ha [yy] = Zeit haben
derwyle = währenddessen
derzyt ha, [drzyt] = Zeit haben
di = dich
dinne = drinnen
Drätti = Vater
drininn = im Innern
ds = das (nicht "z" schreiben, das wäre "zu")
duuch = kleinlaut, niedergeschlagen; sanft, zahm
düeche = dünken, scheinen
düregheie = durchfallen
dusse = draussen
düssele = schleichen, auf den Zehenspitzen gehen
dy = dein
E
e = ein, eine
e e e = sowas, aber auch
efáng(e) = vorerst, vorläufig; endlich
ei = ein, eine
Eichte = Egge, das Kreuzworträtsel-Ackergerät
einetwääg, einewääg= trotzdem, gleichwohl, ohnehin
einisch = einmal; einst
eint, dr eint = der eine
Egi = 1. Gleichgewicht 2. Zucht, Respekt, meistens "in Egi ha"
em = dem
emene = einem
emel, ömel, ömu = doch, wenigstens, jedenfalls
enand, enang, = einander
ender = eher, am ehesten, früher, schneller
endlef = elf
er = der (Dativ, weiblich)
ere, enere, ere, re = einer (Artikel, Dativ, weiblich)
erchlüpfe = erschrecken
ergelstere, ergeustere = aufregen, aus der Fassung bringen
erlächne = austrocknen
ertroole = zu Tode fallen, tödlich abstürzen
Eschtrig, Eschtrich, Estrich = Winde
eso = so
etschlipfe = ausgleiten
Exgüsee = Pardon

F
(Vielleicht wird das Wort auch mit "V" geschrieben; sehen Sie dort nach.)
fa = fangen, ich fange
Fäärlimoore = Mutterschwein
Fäcke = Flügel
fäckle = flattern
fäge = 1. fegen, mit nasser Bürste putzen 2. gut und lustig zugehen
Fänschter, Fäischter = Fenster
Färech, Färich = Pferch, Verschlag für das Jungvieh
färn = letztes Jahr (Adverb)
färndrig = letzjährig
Färsere = Ferse (am Fuss und am Socken)
fei = ordentlich, recht (fei e chly)
feiss = fett
feisse = fett werden
fergge = mühsam tragen, schleppen
Fifalter, Fifolter = Schmetterling²²
figureetle = an etwas herumhantieren
flät = rasch, flink (Adjektiv)
flätig = rasch, flink (Adverb) [siehe "uflätig"]
flattiere = schmeicheln, liebkosen
flisme = flüstern, zuflüstern; flimmern
fö = (wir) fangen
füraa = meistens, gewöhnlich
Füdle § = Arsch, pardon, Gesäss, aber F. ist halt (= eben) grob
füdleblutt § = splitternackt
Füdli = wie oben, aber verkleinert, eher zärtlich
füdliblutt = splitternackt
Füdlibürger = Spiessbürger
fuetere = füttern
futtere = schimpfen

für (ü offen), sehr abgeschwächt: fer = Präposition: 1. als; 2. bestimmt für; 3. um zu; 4. für dass = damit
füür, vüür (üü offen) = Adverb 1. vorbei; 2. übrig (fürig); 3. für gnue = genügend
füraa, füüraa (üü offen) = meistens, gewöhnlich
fürcho, i chume für (üü geschlossen) = davonkommen, es geht
Füürgstütz (üü, offen) = senkrecht gestellte Leiter oder Gestell vorne am Ernte oder Heuwagen, wo der Bindboum eingefügt wird¹
Füür (üü, geschlossen) = Feuer
fürig = 1. übrig, vorrätig; 2. überflüssig, entbehrlich; 3. was fürig? = was für welche?
fürla = übrig lassen

fürsi, füretsi = vorwärts
Fürte, Fürtech, Fürtuech = Schürze
füruse, feruse, foruse = hinaus
fürusse, ferusse, forusse = drausen
fuschte = mehr gewaltsam als geschickt arbeiten
G
(Vielleicht wird das Wort auch mit "K" geschrieben, auch dort nachsehen)
g- = ge- (Vorsilbe zur Bildung des Perfekt-Partizips¹²)

G- = Ge- (Vorsilbe zur Bildung eines Verbalsubstantivs)
ga = gehen
ga = (kurz, unbetont), gegen
gä = geben
gääj = jäh, sehr schnell, plötzlich, steil, senkrecht abfallend
gäbig = 1. bequem, passend (von Sachen); 2. umgänglich, angenehm (von Menschen)
Gäder = Flechsen, Sehnen im Fleisch
uf ds Gäder ga = auf die Nerven gehen
gagere = klettern, ersteigen
Gageri = 1. Kind, das auf alles heraufklettert; 2. lang auf geschossener Knabe
gaggle = gackern
gäggele = mit kleinen Dingen spielen oder basteln; eine knifflige Kleinarbeit machen
Gali = Flegel, unbedachter Mensch
gäll? gället? = nicht wahr?, mit Bitte um Zustimmung
Gallerich = Sülze
gäng, geng, ging = immer
gänggele = Geld für Süssigkeiten oder Nutzloses ausgeben
ganggle = auf täppisch lustige Art spielen
Gattig = Art, Aussehen
Gätzi = Wasserschöpfkelle
Gätzibrunne = Brunnen am Längenberg mit einem Gätzi zum Trinken
Gätzischmutz = Wasser statt Fett zum Röstibraten
Gätzischmutz = Wasser (statt Fett beim Röstibraten)
gäu? gäuet? gäuit? = nicht wahr?, mit Bitte um Zustimmung
Gchäär = Gejammer; Streit (zu "chääre")
gchennber, kennbar = bekannt
Geisle = Peitsche
Gellerettli = Taschenuhr (quelle heure est-il?)
geschter = gestern
gfätterle = spielen
Gfel = Glück
gfürchig, gförchig, gfürchtig = angst-erregend
gheie = fallen
Gheie = Aufhebens
Ghüder = Abfall
ghüdere = in den Ghüderchübel oder in den Papierkorb tun
Ghüderchübel, Ghüderchübu = Abfalleimer
ghüür = geheuer
Giel, Gieu = Bube (aus dem Mattenenglisch in die städtische Bubensprache gedrungen; nicht typisches Berndeutsch)
Giele = Buben
Gjätt = Unkraut
Gigertschi = Kernhaus der Kernfrüchte
gine = gähnen
glaarig = grell, leuchtend in den Farben, knallig
Glauer = Nachlässigkeit, Trödelei
gleitig = (ist das überhaupt berndeutsch?) flink, behend, schnell
glette = bügeln
Glettiyse, Glettyse = Bügeleisen
Gliger = Lagerstätte, Schlafstelle
gly = bald
Glyr = Durcheinander
Gloschli = Frauenunterrock
Glööl = Albernheit, kindisches Zeug
Gluggsi = Schluckauf
Glungge = Pfütze
Glünggi § = Trottel¹¹
gluntsche = glucksen, wie Wasser im Gefäss
Glust, Gluscht = Lust auf etwas, Appetit
gluschte = gelüsten, begierig sein
glüschtele = lüstern sein
Glüschteler = lüsterner Mensch, Voyeur
Gluschti = einer, dem
das Wasser im Munde zusammenläuft
gly = bald
gmüeje = bemühen; betrüben
gnietig = mühsam, verärgert
gnepfe = schief stehen, wackeln, straucheln, umkippen
Gnepfi = Kippe, schwebendes Gleichgewicht; Krise (uf der Gnepfi)
Gnusch = Unordnung, Durcheinander
göb = ob
Gohn, Goon = Schöpfeimer mit langem Stiel ("Bschüttigohn" für Gülle)
göisse, göjsse = kreischen, schreien
Goof = kleiner Bub [Goofe auch = Kinder]
gögge = erbrechen
Goggelüsche = Keuchhusten, coqueluche
gööle = sinnlos spielen, den Narren machen
Gööni, Göhni = Tabakpfeife
gorbse = aufstossen, rülpsen
Gottfried Stutz [Gopfrid Schtuz] = leichter Fluch ("Gopf" = in Kraftausdrücken für "Gott")
goume = hüten, beaufsichtigen
graagge = kriechen
grabsche = betatschen
gränne = weinen

Grampool = Lärm
Grampoolschybe = Fünfliber
Greis = Fassung, Ordnung, im Greis (Türgreis = Türrahmen)
Grind, Gring § = Kopf
Grind (oberländisch, nie "Gring") = Fels
Grien = Kies, Schotter
griene = Kies streuen
Grittibänz = 1. alter Mann; 2. Männchen aus Hefeteig
Gröibi = Griebe, Rückstand von eingesottenem Fett (franz. greubons)
Gröibschi, Gröibtschi = Kerngehäuse des Obstes (im Mittelland; im Oberaargau/Emmental: Gigetschi; Aargau/Luzern: Gürbsi)
gruppe, grüppele = kauern, auf den Fersen hocken
grüessdi = Gruss (Grüss Dich)
grüessech = Gruss (Grüss Euch = Höflichkeitsform oder Mehrzahl; "Grüezi" ist für einen Berner fast eine Beleidigung, "Grüzi" ganz sicher.)²³
gruusig = widerlich, unappetitlich, hässlich; 2. schrecklich, sehr
Grüsel, Grüsu = garstiger, schmutziger Mensch
gsatzlig, gsatzlech = gemessen, ruhig, würdig
gschlacht = ordentlich, stattlich, schön
Gschlaargg = Geschmier
Gschlaarp = langsames, trödelndes Gehen ( zu "schlarpe")
es Gschleipf = 1. ein Verhältnis; 2. Verschleppen, langsames Arbeiten
gschmuech = übel, schwach, (fast ohnmächtig) (vor Hunger, Hitze, Beklemmung)
gseh = sehen
gsiech = würde sehen
Gstabi = steifer, ungeschickter, tolpatschiger Mensch
Gsüchti = Rheuma
Gstungg = Gedränge (wie gester am Zibelemärit
gschände, gschänge = zugrunde gehen lassen, missbrauchen
Guu, Güüli = Geschmack (frz. goût)
gub = gäbe
güde = verschwenden, geuden
Gueg, Güegi = 1. Käfer; 2. Laune, Lust, Grille
Gufe = Stecknadel
Gueg, Güegi = 1. Käfer; 2. Laune, Lust, Grille
Guggerzytli = Kuckucksuhr
gugle = fröhlich lachen
gumpe = aufspringen, hüpfen
Gumsle = dumme, aber gemütliche Frau
gust ga, erguste = keine Milch geben (von einer trächtigen Kuh), meint oft "decken lassen" ("zuela")
Gusti, Guschti = (offenes u) junges Rind, das noch nie trächtig war
Gusti, Guschti = (geschlossnes u) Gustav
Guschtiwäg = Wege, die auf steilen Weiden von den Rindern getreten werden
Güggel = 1. Hahn; 2. Gockel, übertagen = wichtigtuerischer junger Mann; 3. Pferd
gugle, gugele = fröhlich lachen, laut und ausdauernd lachen
gusle =  1. stochern; 2. necken, jemanden nerven
Gutsch = Guss, Schwall [ù)
Gutsche = Kutsche [ú]
Gutschi = Ruhbett [ú]
Gutter, Guttere = Flasche [ú]
gütterle = 1. zittern vor Kälte; 2. mit Flaschen hantieren
Gwächs = Getreide
gwaglet = gewiegt, listenreich, erfahrungsreich
Gwunger, Gwunder = Neugier
gwundere = neugierig schauen
Gwungeri = Neugieriger
gwunderig = neugierig
gygampfe = schaukeln (aber nicht auf der Hängeschaukel, sondern auf der Brettschaukel )
gyte = geizen
Gytgnäpper = Geizhals
H
ha = 1. haben; 2. halten
habe = aufgehen (vom Hefeteig)
Haber = Hafer
habere = 1. essen; 2. mit Hafer füttern
häb-chläb = mit knapper Not, halbwegs
häbe =1. halten; 2. kleben
hächle, dürehächle = 1. Hanf, Flachs durch den Hechel ziehen; 2. über jemanden klatschen, hinter dem Rücken kritisieren
Haghuuri = 1. Waldohreule; 2. Frau mit Strublelifrisur
hai! = zieh! (für Hornvieh)
halt = eben, nun einmal
hämel, hämu = munter, wohlauf
Händsche = Handschuh
hantli, hantlech = rasch, sofort, flink
Härdöpfel = Kartoffel
Härdöpfeler = Kartoffelbranntwein
Härdöpfustock = Kartoffelstock
Haus (Hals) = Hals (Huus = Haus)
heepe = herbeirufen; laut rufen
hebuleete = ausgelassen und lautstark feiern
Hawass = 1. Falschmeldung (benannt nach der französischen Nachrichtenagentur "Havas"); 2 unglaubliche Sache, Blödsinn
hei = heim
heig = hätte
Heimet = Heimwesen
heite = Heidelbeeren pflücken
Heiti = Heidelbeere (Me git ne Milch u Heitibrei, bis si di richtigi Breiti hei.)
Helge = Bild
helke = hänseln
Hemmli = Hemd
Hemmlischilt, Hemmlischiut = unterster Teil des Hemdes
he nu so de = also, meinetwegen
Herbschtmonet = September
Herregäägger = Eichelhäher
Heumonet, Höimonet = Juli
hi = (offen), hin (wo chiemte mer hi?)
hienache = diesseits
hilb = mild, windstill
Himelgüegeli [Himu...] = Marienkäfer
Himpi = Himbeere
Hinderlig = Rückstand
hinecht = heute abend
hocke = sitzen
höckle = sich setzen; still sitzen; viel im Wirtshaus sitzen
höcklige = sitzend
Hoger = Hügel
Höi = Heu
Hootsch = unordentlich gekleidete Person
Hootschigufe = Sicherheitsnadel
Horeb = Hügel, Berg (Elia am Berg Gottes, dem Horeb, 1. Könige 19)
Horner, Hornung = Februar
Hostet, Hoschtert = Obstgarten
hott = nach rechts! (Befehl an Zugtiere)
Houder, Houer = Holunder
hübscheli = sachte, behutsam
hü! = zieh! (für Pferde); vorwärts (auch für Menschen)
Hudel, Hudu = 1. Lumpen, Stoffetzen; 2. Lump
Hudelwätter = Sturm- und Regenwetter
Hudle = Kleid, Kleider, spez. Uniform
hudle = 1. schütteln; 2. pfuschen, liederlich leben; 3. stürmen, regnen und schneien
hür, hüür = heuer, dieses Jahr
Huer = Hure
huere§ = sinn-entleerter, grober Ausdruck der Verstärkung
Huli = Bett, Ort zum Kuscheln; Höhlung
hüüle = heulen, weinen
hüür, hür = heuer, dieses Jahr
Hund, Hung = Hund
Hungg = Honig
hurti(g) = schnell (git 's das z Bärn?)
huslig = sparsam
hüscht = nach links! (Befehl an Zugtiere)
hütt = heute (hütt isch morn geschter)
Hutte = 1. Rückentragkorb; 2. Person, meistens Frau, bemitleidenswert, gutmütig, dumm
huure = kauern (Zustand; abehuure = Aktion)
Huuri, Huri = Waldkauz, Nachteule (nicht zu verwechseln mit "Huer = "Hure" oder "Huri = schönes Mädchen im Paradies")
I
ii = ich
i = in
iig = ich
Imt, Impt = Bienenvolk
inne, innenache = inwendig
innertsi = einwärts
ir = in der
itz(e) = jetzt
iu, ieu = ja (mattenenglisch)
J
ja, jo, ieu*, iu* = ja (*= mattenenglisch)
Jänner, Jäner, Jenner = Januar
Jante = grosses Stück, z. B. Brot
jäse = gären
Jäthoueli = kleine Hacke zu Jäten
jere = Ausruf, statt "Jesus"
jufle = pressieren, flüchtig arbeiten, sich beeilen ("i ha ke zyt zum jufle", Zünter )
justamänt = "justement", gerade
K
Altes "K" wird im Berndeutschen zu "CH" (immer "ach"-Laut). Wort auch bei "c" suchen.
ke = kein
kömerle = neuberndeutsch für Kommissionen (Besorgungen) machen
komod, kumod = bequem, gelegen
Koust = steinerner Sitzofen
kroutere = etwas zusammenpfuschen
kumod, komod = bequem, gelegen, gerade recht
kurlig, kuurlig = sonderbar, seltsam
kytsche = kaufen
L
la = lassen
lamaaschig = langsam, träge
Landjeger = 1. Polizist; 2. gepresste Dauerwurst
lang = lange (Zeit)
läng = lang (Strecke)
länge = (Verb) 1. ausreichen, genügen; 2. die Hand ausstrecken; 3. geben, reichen; 4. länger werden
Längizyti = Heimweh
Lätsch = Schleife, Masche beim Stricken, Schlinge ("e Lätsch mache" = missmutig den Mund verziehen)
lätz = falsch; verkehrt
lätzge = falsch machen
lauere = müssig herumstehen, Zeit vertrödeln, Dummheiten machen statt vorwärts machen beim Arbeiten
leue, löie = ausruhen
Liecht = Licht
liecht = leicht
liglige = liegend
lisme = stricken
Lod, Lood = gedrehter Papiersack, Papiersack zum Einpacken
loub = lieb
Loube = 1. hölzerner Balkon; 2. gedeckter hölzerner Ausbau im ersten Stock bernischer Landsitze; 3. Arkaden der Berner Innenstadt; (Portloube = Kirchenempore)
löibele = in Bern in den Lauben (= Arkaden) schlendern
Löibli, Läubli, Läubeli = kleine Laube
loufe = gehen (zu Fuss); laufen, eilen
Löu, Löl, Lööl, Lööu § = Trottel, Dummkopf, Einfaltspinsel¹¹
Lööle, Lööline = Mehrzahl zu Löu
lööle = sich närrisch benehmen
Löli = Dummkopf
lose = horchen
luege = 1. schauen; 2. zuschauen, abwarten; 3. sorgen für
Luege = Anblick
lugg = locker, lose
lugge = (sich) lockern

Luft = 1. Luft; 2. Westwind
lufte = wehen (vom Wind)
luftig = windig, zügig
lüpfe = aufheben, heben
lüpfig = beschwingt (von Tanzmusik)

luter = lauter 1. durchsichtig, hell, rein; 2. nur, allein
lützel = baufällig, schwach
Luuser = 1. Lausbub; 2. Läusekamm
M
massleidig, masslydig = übellaunig
maue = miauen
me = man
Mechanik = Bremse (an einem Wagen)
Meertrübeli = Johannisbeeren
megge = stinken (Bubensprache)
Meieriisli = Maiglöckchen
Meitschi = Mädchen
Meitschibei = "Mädchenbein", Nussgebäck
Meter = 1. Masseinheit (m); 2. Faltbarer Messstab aus Holz (ist 2 Meter lang, "Doppelmeter")
meu, möi = mögen
mi = mich
Milch, Miuch = Milch
Milchmächtere, Miuchmäuchtere²¹ = Traggefäss für Milch
Miesch = Moos
minggmänggele = durcheinandermachen
mira = meinetwegen
Modi = Mädchen (aus dem Rotwelsch via Mattenenglisch in die städtische Bubensprache gedrungen; nicht typisch berndeutsch)
mo-mou = ja schon
möi, möge = (sie mögen)
Moore = 1. Mutterschwein (Färlimoore); 2. § liederliche Person; Schmutzfink; 3. § wi ne Moore = sehr, ausserordentlich
Moorerei = 1. Schweinerei; 2. Schnee- und Regenwetter laut Meteo SF1
morn = morgen
moschte = 1. Äpfel auspressen, Most machen; 2.etwas irgendwo reinzwängen; 3. in einem Gedränge stossen
Mose = Beule
Möse = Beulen (Mehrzahl)
Moudi = Kater
mudrig, muderig = kränkelnd, unwohl
Multe = Backtrog
Müntschi = Kuss
Muni = Stier
Mürggu = 1. Brotanschnitt; 2. mürrischer Kerl
müpfe = schupsen

Mues = Mus, Brei
Müesli = "Müesli", meistens Birchermüsli
Muus = Maus
Müüsli = Mäuschen
Müüssi = Beule

murb = mürbe
Muster, Muschter = 1. Muster; 2. Familie Muster
Mutte = mit Gras bewachsene Erdscholle
mutte = motten, schwelen, unter der Oberfläche weiter brennen
Mutz = 1. (Berner) Bär, Berner; 2. Kurzes Wams; 3. Bäremutz = Berner Lebkuchen
mutz = kurz, stumpf, barsch
my = mein
Mytli = Pulswärmer
N
na = nach
nä = nehmen
nächti = gestern abend
naadinaa, natina = nach und nach
naadisch = wahrlich
nächti = gestern abend
Nachpüri = Nachbarin
nämele = die Wäsche mit Namen bezeichnen
Nächtsami = Nachbarschaft
namse = benennen
nang, enang, = einander
Naselumpe = Taschentuch
ne = ihn
Nebelstecher, Nebelspalter = Hut der Offiziere und Ratsherren, Zwei- oder Dreispitz
nech, ech = euch
nidsi = abwärts
niene = nirgendwo
niemer = niemand
no = noch
nobis, nobisquant = nein (mattenenglisch
nöie = irgendwie
nöijis, neuis = (irgend) etwas
nöime= irgendwo
notti = doch, trotzdem, dennoch
nu = nun also
nüele, nuele = wühlen
nume = nur
nümme = nicht mehr
nunnele = in den Schlaf wiegen
nünnele = ein Schläfchen machen (Lieblingswort von Nadja Zimmermann, "Glanz und Gloria")
Nunni, Nunneli = Nickerchen, Schläfchen
nusche = herumwühlen
nüsti, nüschti = dennoch, trotzdem
nüüt = nichts

O
o = auch
öb = ob
obsi = hinauf
oha lätz = Ausdruck des missmutigen Erstaunens
ömu, ömel = doch, wenigstens, jedenfalls
Ooremüggeli = Mumps
öppe = etwa, ungefähr, zufällig
öpper = jemand
öppis = etwas
Ordinäri = das Gewöhliche (meistens Essen, das Menü)
ou = auch
P
päägge = 1. aufschreien, heulen; 2. blöken ("bää")
Pääggel = (kleines) Lamm
Päggel = Filzklumpen, verfilzte Haare
pägelhäärig = widerborstig
Pänggel, Pänggu = dicker Stock, Knüppel
pänggle = werfen (mit Wucht)
pantsche = umherschleppen, -schütteln, ungeschickt liebkosen
Parisol = Schirm
pfäie, sech = sich davonmachen, sich drücken
Pflotsch = Schneebrei, schmelzender Schnee
pflotschnass = tropfnass
pfosle, pfösele = unbeholfen gehen, watscheln
Pfyfolter = Schmetterling²²
pfupfe = stossweise verstohlen lachen, kichern
pfuuse = schlafen
plääre = weinen
plagiere = prahlen
Plagöri = Prahlhans
plampe = schwanken, taumeln, schwingen
Plämpu, Plämpel= 1. hängender oder schwingender Gegenstand; 2. Goldmedaille an Olympischen Spielen seit Tanja Frieden in Torino 2006
plange = (sehnlichst) warten
Ploder = Rausch
plodere = 1. Blasen aufwerfen (beim Kochen) 2. sich betrinken
plötsche = sich fallen lassen, aufprallen
Plötzlihose = faltige, weite Pluderhose
Portloube = Kirchenempore
porze = mühsam wälzen (z.B. im Bett), sich abmühen
Pot-de-chambre (potschamber) = Nachttopf
Pöteterli = Feuerzeug (peut-être = vielleicht...)
preiche, breiche = treffen
pressiere = sich beeilen
prichte = 1. erzählen, sich unterhalten; belehren, beraten
Prichti (Mz. Prichtine) = Schwätzer
pressant = eilig
Purscht = Kinderschar
püschelet = geordnet
putsche = stossen
pyschte = pusten, keuchen
Q
quante = kaufen
R
Rabatt = Essmantel für Kinder
räblet = 1. rattern, poltern; 2. in Scharen rennen und lärmen
räägge = krächzen; laut, durchdringend aufbegehren
rangge, ranggle = sich ständig bewegen
Ranze § = Bauch (grob)
ratiburgere = hin- und herrraten
rätsche = 1. verklagen, petzen, 2. Flachs oder Hanf brechen (nicht rauchen!)
raue = 1. knurren, fauchen; 2. schlecht gelaunt, mürrisch, weinerlich reden
Rauft = Brotrinde, Käserand
recke = reichen ("reich mir die Hand...")
reiche = holen (recke = reichen)
ringgle = bändigen, den Kopf zurechtsetzen; (Stieren Nasenringe einsetzen)
ring = leicht, mühelos
Ris = 1. abgegrenzter Spielbezirk [Ries] mit aufgestellten Spielelementen (Hornussen, Kegeln, Platzgen, Murmelspiel [Märmele] ); 2. ein Spiel Karten; 3. fünf gleiche Stricknadeln zum Rundstricken (merci, Frou Bietenhard)
Ryttiseili, Ryttigampfi, Ryttiplampli= Hängeschaukel
rohre = in der (schattseitigen) Laube zwischen Bahnhof Bern und Zytglogge (im Rohr) bummeln
Röseligarte = Rosengarten (in Bern), frühere Bedeutung: Friedhof
Rösti, Röschti = feingeschnittene Bratkartoffeln
Rossnegel = Kaulquappen
Rouchchuchi = Rauchküche (fast so schön wie Chuchichäschtli)
rouchne = rauchen (vom Feuer)
rouke = rauchen (Tabak)
röuke = räuchern
rübis in "stübis u rübis" = restlos
rüeme = rühmen
Rüüme = Schnupfen
Rung, Rüngli = Weile, Weilchen
Ruschtig = Ware, Sachen
Ruuf, Roof = Kruste auf einer Wunde
rure = knurren
Ryyff = Rauhreif am Boden
S
("st" und "sp" werden meist "scht" bzw. "schp" ausgesprochen und oft auch so geschrieben; sehen Sie bitte auch dort nach.)
's = es
sä! = nimm!
Sädel = Ruhestange im Hühnerstall
sech sädle = sich niederlassen
saage = sägen
säge = sagen
Sägesse = Sense
schaluus = neidisch, eifersüchtig (französisch: jaloux, jalouse)
Samichlous = Sankt Nikolaus, Weihnachtsmann (nicht der rote Coca-Cola-Fettwanst)
Santimeter, Centimeter = 1. Masseinheit (cm); 2. aufrollbares Messband (Länge: 150 cm)
sappe = auf und ab hopsen, z.B. auf dem Bett
sauft, souft = wohl, füglich (nicht zu "saufen", das heisst bernd. "suufe")
Schaft = Schrank
Schärme = regendichter Ort
schätzele = liebeln, kosen
Scheiche § = Bein
Scheieli = Latte am Gartenzaun
Scheitle = 1. Scheitel; 2. Stange, die beim Beladen eines Wagens zum Anziehen und Befestigen des Seiles dient¹
schile = schielen (vgl. schyle)
Schylee = Gilet, ärmellose Weste
schiesse = 1. schiessen; 2. werfen
Schinti = Schale von Früchten und Gemüsen
schitter = schwach, hinfällig, gebrechlich, schlimm, schlecht
Schlag = 1. Schlag; 2. Zimmer, Bude; 3. z Schlag cho = zurecht kommen
schlarpe = langsam schlurfen, latschen
schlärpen = sehr langsam gehen
schleike, schleipfe = schleppen
schmöcke = riechen: 1. einen Geruch verströmen; 2. einen Geruch riechen
Schmöckiwasser = Parfum
Schmutz = Fett
schnaagge = kriechen
schnäderfrässig = verschleckt, wählerisch
Schnäfel = abgeschnittenes Stückchen
schnäfle = schnitzen
Schnatte = Striemen auf der Haut, z.B. von einem Schlag
schnelle = beissen
Schnifel = Scheibe, abgeschnittenes Stück
schnifle = abschneiden
schnouse = naschen; schmöckern
schnöugge, schnöigge = herumschnüffeln
schnurpfe = unschön nähen (humorvoll für nähen)
Schöchli = Heuhaufen
Schöibe, Schüübe = Schürze
schöösele = jemanden auf dem Schoss halten
Schübel = Handvoll, Büschel
Schurz = Schürze
schüsch = sonst
Schutz = 1. Schuss; 2. Weilchen, Augenblick
Schutzgatter = Schussel, unachtsamer Mensch mit hastigen Bewegungen
schützig = 1. voreilig, hastig; 2. begierig; versessen
Schwäbelhüetli, Schwäfelhüetli = Flacher, geschwefelter Strohhut
schwadere = im Wasser herumplätschern
schwadle = Arbeit flüchtig machen
schyle = Ski fahren (vgl. schile)
schysse § = scheissen
se = sie (akk.)
Seich § = 1. Urin; 2. Blödsinn
seie = sie (3. Person weiblich, betont)
Seite = Saite
seite = sagen würden
selig, sölig, settig, söttig = solche
si = sie
sider = seither
Siech § = Schimpfwort (männlich) für alles (Un-)Mögliche¹¹
Siech = Rausch
Singalese = Stechmücken (weil sie "singen"?)
spanyfle = spähen, scharf hinsehen
Spargimänter = Umstände, Ausflüchte
Spatzig = freier Raum
Spiegelmöisi = Kohlmeise
spienzle = vorzeigen, zur Schau stellen, um andere neidisch zu machen, oft erotisch gemeint, z.B. Décoltée
Spinnele = Spinne
Spinnetli = Spinnabend; Party
Spinnhuppele = Spinnwebe
sporze = mit den Füssen strampeln, mühsam stosen
Spöifer = Speichel
springen = laufen, rennen
Sprützchanne = Giesskanne
Spyri = Mauersegler
Stächvogel = Sperber, Bussard
Stäge = Treppe
ständlige = stehend
stättig, stettig = störrisch, bockig, widerspenstig, eigensinnig
stichle = necken, jemanden nerven
Stierenoug = Spiegelei
still, stiu = still
still ha = 1. still halten (bewegungslos sein) 2. anhalten.
stober = verdutzt, verwirrt blickend
stogle = stolpern
stotzig = 1. steil; 2. unverschämt
strub = 1. hässlich; schlimm; 2. struppig
Strubel = zerzaustes Haar
struble = zausen, an den Haaren ziehen ("lig a Bode, so cha di struble", sagte meine Mutter zu ihren älteren Schwestern)
Strupf, Strupfli = gescheites bis durchtriebenes Mädchen oder Kind (lobend oder tadelnd)
strupfe = rupfen, zupfen
strubuusse = stürmen (Wind, nicht Leute...)
stübis in "rübis u stübis" = restlos
Stückli = Konditoreiware (klein)
Stud = Pfahl, Pfosten
Stupf = Fusstritt
stüpfe = einen Fusstritt geben
stürchle = stolpern
stürme = 1. wirres Zeug reden; 2. pausenlos zureden
stüüre = steuern
Stutz = 1. Abhang, steiler Weg; 2. Franken, Geld
Gottfried Stutz [Gopfrid Schtuz] = leichter Fluch ("Gopf" = in Kraftausdrücken für "Gott")
styff = beträchtlich, ansehlich, schön
Stygüferli = Kapuzinerkresse, Tropaeolum majus ("steigt auf"!)
süferli = sachte, vorsichtig, behutsam
Summervogel = Schmetterling
Süniswyb = Schwiegertochter
suure (u geschlossen) = sauer werden
sure (ù offen) = surren, weinen
Sürmel § = Langweiler, weinerlicher Trotzkopf¹¹
Surnibel = griesgrämiges Gesicht
süst, schüsch = sonst
sy = sind
sy = sein; Dativ weiblich Einzahl: syre = seiner (syre Frou = seiner Frau)
syrache = 1. rennen; 2. schimpfen (Jesus Sirach)
Syte = Seite
T
(Vielleicht wird das Wort auch mit "D" geschrieben; sehen Sie auch dort nach.)
Täfeli = 1. Bonbon, 2. kleine Tafel
Talpe = Tatze, Pfote
tälple = die Pfoten leise aufsetzen; mit den Pfoten berühren
tampe = plaudern
täsele = leise, auf Zehenspitzen gehen
Tätsch = 1. Schall des Aufprallens auf einer Fläche; 2. Schlag mit der flachen Hand (aufs Gesäss = Tätsch gä); 3. flache, in der Pfanne gebratene Speise ( Eiertätsch = Omelette); 4. Satteldach mit geringer Neigung, Tätschhütte
tätsche = 1. knallen; 2. beim Fallen aufschlagen
tattere = vor Aufregung zittern
Tauner, Touner = Taglöhner - Tounergschickli = kleines Bauerngut, von einem Tauner bewohnt
tel, teu = einige
Thärme = Spruch, Rede
tifig = schnell (Ein Berner namens Friedrich Schnell)
tische = 1. aufeinander beigen; 2. Tisch decken

Tochtermaa = Schwiegersohn (s. Sühniswyb)
topp = heiss und schwül; gewitterschwühl
töipele = grollen, schmollen, trotzen
Toope, Mz. Tööpe = Hand §, Pfote
toube = zornig, verstimmt, böse auf jemanden
Trämel, Trämu = gefällter und zugerüster Baumstamm, Mz. "Trämle"
trampe, trample = trampeln, schwerfällig gehen
Trapp = gleichförmiger Gang, Gewohnheit
trappe = treten, die Füsse (mehr oder weniger schwerfällig) aufsetzen
Trappi = schwerfälliger, gemütlicher (älterer) Mann
treihe, treiche, trincke = trinken
Triftig = Gelegenheit, guter Grund, Lust; ruhiger Aufenthaltsort
trogle = mit schweren Schuhen gehen, poltern
troolen = hinunterrollen, rollen (intransitiv)
trööle = (transitiv, d.h. mit Akkusativ) walzen, rollen; verschleppen
Trom, Troom = Endstück eines Fadens, Garns, Seils
Trömli, Tröömli = Verkleinerung von Trom
tromsig = verkehrt, quer, schief
troole = 1. hinunterkollern 2. walzen
Troole = Ackerwalze
trööle= 1. wälzen, rollen 2. trölen, zaudern, verschleppen (zeitlich)
trüeje = zunehmen
Trulla = Rundliches Mädchen (auch Frau), leicht abwertend, aber nicht böse gemeint
Tschäpel = Mütze, Kappe
Tschäber = (alter, verformter) Hut (Mattenenglisch von "chapeau"
tschärpis = verkehrt, quer
tschaupe, tschalpe = treten
Tschugger § = Polizist
tschuld = schuldig
Tubel § = Idiot
tuuffe = auftun, öffnen
Tüüfel, Tüüfu = Teufel
tüüfelsüchtig = streitlustig, boshaft
Tuft = 1. Tuffstein; 2. Kleinbauernhof am Wohlensee
Tuller = 1. Baumwipfel; 2. Kopf
Tulong = Einhänder-Traggefäss für Milch; heute: Tetrapack
Turbe = Torf
Tüpfi = 1. Kochtopf; 2. dumme, einfältige Person
my Tüüri, my tüüry (Gott) Seel [seu] = meiner Treue, bei meiner Seele
tüüsele, düssele = schleichen, auf den Zehenspitzen gehen
U
u = und
übertue = sich überanstrengen
über tue = das Essen aufs Feuer oder die Herdplatte setzen
überwirte = die Wirtschaft nachts nicht zur Polizeistunde schliessen
uf = auf (bei Orten: uf Bärn = nach Bern)
ufe = hinauf
Uflat = grober, unflätiger Mensch
uflätig = grob, rau (neue Orthographie!), rauh
uf u drvo = auf und davon
ugäbig = nicht bequem
ugattlig = ungehörig, grob
Uguet: nüt für Uguet = Entschuldigung, bitte!
ulydig = schlecht gelaunt
ume = wieder; zurück; herum
ume gä(h) = zurückgeben, (schnippisch, barsch) antworten; zurückschlagen
unerchannt = unerhört, unglaublich
ungereinisch = plötzlich
Unguet: nüt für Unguet = Entschuldigung, bitte!
Ürseli = Gerstenkorn im Auge
Ürti, Üerti = Zeche
us = aus
üs = uns
uschaflig = 1. unerhört, enorm 2. ungehobelt, frech
uuf = auf, hinauf
uuf u nache = hinterher
uwattlig = ungeschickt, unmanierlich, ungehobelt
V
(Vielleicht wird das Wort auch mit "F" geschrieben; sehen Sie dort nach.)
verchuze = zerzausen
vergrate = missraten
verlauere = (durch Nachlässigkeit oder Dummheit) versäumen, verpassen, verspielen
vertörle = Zeit vertreiben
verwiche = neulich, kürzlich
verworgge = 1. (fast) ersticken, 2. mit Mühe hinunterschlucken
verzworgglet = verkrümmt, verwachsen
vögeliwool = vollständig munter
Vörteli, Vortel = Vorteil; Kniff
vüre = nach vorn
vüruse, veruse, voruse = hinaus
vürusse, verusse, vorusse = drausen
W
wäger = wahrlich, gewiss
währschaft = solid, dauerhaft, tüchtig
wältsch, wäutsch = welsch, französisch
Wältsche = 1. Welschland, Suisse romande; 2. ein Welscher
Wäntele = 1. Wanze; 2. kleine Schnapsflasche; Flachmann (auch Teeflasche)
Wärch = 1. Hanf; 2. Arbeit, Werk; 3. gebündelte Flachs- und Hanffasern
wärche = arbeiten
wärchber, wärchig = arbeitsam, fleissig
Wärchet = grosser Arbeitsanfall im Bauernjahr (Erntezeit)
Wärchtig = Werktag
wärchtige = Werktagskleider anziehen, für den Werktag umstellen
Wäre = Maulwurfsgrille
wärweise = hin und her raten, unschlüssig sein
Wätterluft = Westwind
we = wenn
Wedele = Reiswelle
weisse, weissele = jaulen, winseln
weli = welche
Weli = Wahl (nur "d Weli ha" = die Wahl haben)
weni, weneli = wenig
wi = wie
Wintermonet = November
wo = 1. Fragewort: wo?; 2. Relativpronomen für alle Personen: welcher, der usw.; 3. Konjunktion: als; 4. Vergleich: wie, als
worbe = das gemähte Gras zum Trocknen mit der Worbgabel ausbreiten
wuusche = 1. zausen, an den Haaren ziehen; 2. zerknüllen
Wuusch = unordentlicher Haufen
wüsche = kehren (trocken)
Wüüsch = eine Handvoll
Wy = Wein
Wymonet = Oktober
wyse = 1. lenken 2. vorweisen (beim Jassen)
X
Xändu = Alexander
Xundheit!, Gsundheit = Gesundheit
x-x-x = Hetzruf für Hunde
Y
y (gesprochen "yy" = ein (Adv.)
yche, yne = hinein
Ysch, Ys = Eis ("ysch" oft falsch für "isch" [ist])
Yse = Eisen
yystütze = Holz im Ofen bereit machen zum Anzünden
Z
(Vielleicht sollte das Wort mit "Ds" oder "Ts" geschrieben werden.)
z = zu (nicht "ds" schreiben, das wäre "das"; nicht "z" schreiben, wenn "das" gemeint ist.)
zaagge = trödeln, langsam machen
zable = zappeln
zäj = zähe
zämä = zusammen
Zang = Zahn
Zange = Zange
zangge = zanken, streiten
zäntum(e) = weitherum, ringsherum
zäpfe, sech = sich davon machen
zäpfele = nach Zapfen riechen
zäpfle = verspotten, auslachen
zersch = zuerst
zgrächtem = richtig, gehörig, regelrecht
Zibele = 1. Zwiebel; 2. Taschenuhr
zibele = was zibelets = wieviel Uhr ist es?
ziggle = streiten, sich zanken

Zmorge = Morgenessen³³, Frühstück
Znüni = Imbiss (vormittags)
Zimis = Imbiss (vor- oder nachmittags), auch Mittagessen
Zmittag = Mittagessen
Zaabe = Imbiss am Nachmittag
Zvieri = Imbiss (nachmittags)
Znacht = Abendessen

z Schlag cho, zgschlag cho = zurecht kommen
züble, zuble = Wasser lassen
Zuegge = Ausguss am Topf
zunang, zunenang = zu einander
zwäg = 1. wohl, gesund, fit; 2. bereit
zweie = propfen, veredeln
Zwirbel = 1. Glücksrad; 2. Kreisel; 3. sich viel bewegendes Kind
zwirbele = am Glücksrad spielen
zwirble = 1. sich rasch drehen; 2. dressieren
Zwisel = Zweig, Rütchen
zwöie = sich verdoppeln, noch einmal kommen
zwuri =zweimal


§ Haftungsausschluss: Vor Gebrauch der markierten Wörter wird dringend gewarnt!
¹ "Um die hohe Wagenladung zu sichern, wurde über der obersten Lage in der Mitte der "Wiesbaam" gelegt - ein etwa 4-5 Meter langer kräftiger Holzstamm. An der Vorderseite des Leiterwagens war eine kleine Holzleiter befestigt, das Wagenleiterchen, in das nun das eingekerbte Ende des Wiesbaums gesteckt wurde. Am Wagenende wurde er mit dem starken Ernteseil und der hölzernen Bindachse "Bennaas" genannt, so festgezurrt, dass es sich über das Ladegut legte. Die beiden Seilenden wurden mit Hilfe der "Bennkneewel" (Bindknebel), zweier biegsamer, löffelförmiger Holzstangen aus hartem Holz, nach unten gedreht. (Bergmannsbauern-Museum, Breitenbach/Pfalz)
¹ "...Flingg no ne Wagen u hurti der Bimboum drab gheit!...
...Hopp! Ds Seili uechen u bunge! La d Scheitle grad da -
Nüt vo ablade! La ds Fueder im Tenn inne stah!...
(C. A. Loosli, Heuet, us" Mys Ämmital")

¹ "Zu solchem Binden braucht es dreierlei. Einmal den "Bindbaum" (Bimpaum): ein glatt entrindetes Tannenstück. Dann des leiterartige, sich nach oben verjüngende Füürgstütz vorn, bisweilen zugleich auch hinten am Wagen, das je nach der Höhe des Fuders eine bestimmte Öffnung zum Durchstecken des Bindbaums bietet... Nun lässt sich der Lader das ebenso starke wie geschmeidige Wellenseil (Wälleseel*) zuwerfen, fasst es gewandt auf, schlingt seine Mitte zu einer eigenartigen Schlaufe, dem Bimpaumlätsch, legt sie über den Baum an und läst die beiden Enden frei herunterhängen. Schon aber sind vier Hände bereit, dieselben um die beiden Negel des vielkantigen Wellbaums (die Wälle genannt) am Hinterende des Wagens zu schlingen. In beide Öffnungen des Wellbaums stecken sie die etwa 60 cm langen Scheitle aus Hartholz oder Eisen, und nun wird durch wechselseitiges allmähliches Aazieh das Seil zur äussersten Straffheit gespannt.
(E. Friedli, Bärndütsch als Spiegel bernischen Volkstums, Lützelflüh, S. 372)
*emmentalisch, sprich "Wäuwesëu", auch Wälleseili, "Wäueseili"
¹ "Elisi durfte weder hinten dem Wellenseil nach hinunter noch vornen über das Fürgstütz." (Jeremias Gotthelf, Uli der Knecht)
² Es schneielet, es beielet,
Es geit e chüele Wind.
U d Meitli lege d'Händsche-n-a
U d Buebe laufe gschwind.

³ 's isch nümme die Zyt, wo alben isch gsy...
¹¹ E Löl*, e blöde Siech, e Glünggi un e Sürmel, oder: Schimpfwörter sy Glückssach vom Mani Matter
*e Löu

Mani Matter uf YouTube!
Ehret die Frauen, sie backen und tröölen, himmlische Kuchen für irdische Löölen.
¹² Die Vorsilbe g- des Mittelworts der Vergangenheit verschmilzt mit dem Anfangskonsonanten des Verbs und wirkt als Verstärkung: g+b=bb, g+d=dd, g+g= gg; g+p=p, g+t= t, g+k=k, g+z=z, g+s =x (geschrieben x oder gs)
¹³ "S`Wort "Chuchichäschtli" wird i dä Schwiiz hüüfig bruucht, zum Ussländer demonschtriere, wie Schwiizertüütsch öppe töönt. Wäge dä drüü CHs ghöört me s chrazige vom Schwiizertüütsche guet use (äs gitt natürlich au Dialäkt wo nöd so chrazed!) Uf Hochtüütsch isch es Chuchichäschtli "ein Küchenschränkchen". Das Wort isch im Alltag ungfäär gliich hüüfig wie "süüdschwiizerische Schiiliftverein" (Die alemannischi Wikipedia)"
²¹ Als typisches Wort wird etwa «Miuchmäuchterli» genannt. Dieser Ausdruck ist aber veraltet. Heute sagt man «Tetrapak». (Aus "Ein Berner namens...", 4. Band, von Ueli der Schreiber)
²² Auch walliserdeutsch: "Ä hüüfu Pfiffoltre im Büüch" hat die gebürtige Lötschentaler Sängerin Sina.
²³ "Grüezi seit me i de ganze Schwiiz" lässt Artur Beul singen. Das stimmt nicht einmal für die ganze Deutschschweiz: 1. Wir Berner sagen "Grüessech". 2. In den den katholischen Kantonen sagt(e) man "Guete Tag". 3. Walliser sagen "Tagwohl". Mir Bärner säge "Dir"
³¹ wo chiemte mer hi
wenn alli seite
wo chiemte mer hi
u niemer giengti 
für einisch ga z'luege 
wohi dass me chiem

we me gieng"
(kurt marti, wo chiemte mer hi?, gedicht u schtückli us dr bärner umgangsschprach)
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"wo chiemte mer hie" ist falsch geschrieben; "wo chiemte mr hi" wäre auch berndeutsch; "wo chiemte mir hi" entspricht nicht dem Versrhythmus.)

³³ Friedrich Dürrrenmatt in "Romulus der Grosse": Romulus verlangt "das Morgenessen", der Haushofmeister korrigiert: "Exzellenz, das heisst Frühstück". Romulus antwortet: "Was klassisches Latein ist in diesem Hause, bestimme ich."

Wenn Sie wirklich ein berndeutsches Wörterbuch wollen, dann brauchen Sie:
"Greyerz, Otto von / Bietenhard, Ruth :
Berndeutsches Wörterbuch für die heutige Mundart zwischen Burgdorf, Lyss und Thun
429 Seiten , 8. Auflage 2005 , gebunden, Fr. 59.00, € 41.00, ISBN 3-305-00255-7,
Cosmos Verlag

Früher konnte man sich dem "Chummerzhülf" anvertrauen...

Wer beim Lesen von Gotthelf Mühe hat, dem hilft
Bee Juker
Wörterbuch zu den Werken von Jeremias Gotthelf
Eugen-Rentsch-Verlag, 1972


Ds Bärndütsch-Lexikon vom Gwungerhung - www.berndeutsch.ch - bringt über 6000 bärndütschi Wörter; es wird von Fachleuten geführt.

Kleine Orthographie

Die Rechtschreibung/die Lektüre des Berndeutschen ist nicht so einfach wie die des Hochdeutschen:
Berndeutsch ist keine vereinheitliche Schriftsprache; es eine (auch geschriebene) Mundart.
Die Aussprache (und damit die Schreibung) des Berndeutschen ist von Region zu Region (und oft auch von Schreiber zu Schreiber) verschieden.
Die einen Schreiber wollen die Wörter möglichst lautgetreu wiedergeben ("Miuch"), die andern nahe am Hochdeutschen bleiben ("Milch" - auch wenn sie "Miuch" sprechen), damit die Texte leichter gelesen werden können. Roger Steck z.B. möchte - wie ich - nahe beim Hochdeutschen bleiben; Christian Schmid u.a. dagegen schreibt lautgetreu.
Schliesslich hat kaum jemand berndeutsch schreiben gelernt und viele glauben, man können Fehler machen, wie man wolle. Wichtig ist aber - von künstlerischem Willen abgesehen - dass der Leser den Text leicht versteht.
Einer der häufigsten Irrtümer ist der Versuch, einen geschlossenen (langen) i mit "ie" (wird auf berndeutsch "i-e" gelesen) wiederzugeben statt mit "y": z.B. "Sunneschie"* statt "Sunneschy" für "Sonnenschein".
Auch sehr verbreitetet sind "ds" für "zu" statt "z" und "z" für "das" statt "ds".
Fraglich bis falsch ist "ä" für das schwache, fast verstummte "e"(s. unten).
* 259 mal in Google zu finden (19/11/04); am 6/10/05 schon 417 mal! Google frägt jetzt "Meinten Sie: Sunneschyn?" Kommt 921 mal vor.
z und ds nicht verwechseln; Z=zu, Ds=das. "Z' Läbe fägt" vom Gölä meint sicher "Ds Läbe fägt".
Einige Regeln
2 verschiedene Vokale werden nicht als Diphthonge, sondern getrennt ausgesprochen (ie = i-e, ue = u-e); ein "i" wird nicht mit "e" gelängt; sondern "ii" oder "yy" geschrieben.
"l" wird vor Konsonanten ("Milch" = "Miuch"), in der Verdoppelung ("wölle" = "wöuue") und im Auslaut ("Pfyl" = "Pfyu") im Kanton Bern nördlich von Thun als "u" ausgesprochen und kann auch so geschrieben werden - im Zytglogge-Verlag gibt es "Ds Guldvreneli" und "Dr guudig Ring"
"y" ist geschlossen, "i" ist sehr offen; ein häufiger Schreibfehler: "ie" statt "y"
"nd" wird meist "ng" ausgesprochen und oft so geschrieben
Der Laut "öi" kann geschrieben werden entweder nach der Aussprache "öi" oder
nach der Herkunft (Heu = Höi; Söuli zu Sou).
b, d, werden oft p, t geschrieben und gesprochen - auch umgekehrt - also im Wörterbuc
h an beiden Orten suchen
"st" und "sp" werden "scht" und "schp" ausgeprochen und meist (fast immer im Wortinnern) so geschrieben
ein Vokal kann durch Verdoppelung ("Oor") gelängt werden oder - nur wenn das Wort im Hochdeutschen auch ein "h" hat - durch ein stummes "h" (z.B. "Ohr").
zum leichteren Verstehen wird oft das vom Schriftdeutschen übernommene "h" eingefügt ("ihn" für "in" wegen hd. "ihn, "dihr" für "dir" wegen hd. "ihr"): "Heit dihr ihn gseh?" ist verständlicher als "Heit dir in gse?".
das lange alte "a" (ja, Jahr, sta) wird nördlichen Teil des Kantons zu "o" verdumpft (jo, Johr, sto) und auch so geschrieben. (Diese Variante fehlt hier und im Wörterbuch Greyerz/Bietenhard.) Im südlichen Mittelland, in und um Bern, im oberen Emmenthal und südlich davon wird "a" gesprochen.
"ä" wird wird im Berndeutschen sehr offen gesprochen; ein hochdeutsches Pendant gibt es nicht. (Die Berner waren entsetzt, als in Tram und Bus der "Bärenplatz" hochdeutsch wie "Beerenplatz" angesagt wurde.)
Das schwache "e" wird im Berndeutschen nicht mit "ä" wiedergeben, sondern mit "e", ähnlich wie im Hochdeutschen. (Phonetisch richtig wäre das "schwa" wie zu Beginn dieses Abschnittes. Das hebräische Wort "šewa’" bedeutet "Nichtigkeit, Leere" und bezeichnet nach meinem alten hebräischen Schulbuch "den schwächsten Vokalanstoss, der aus einem ursprünglichen kurzen Vokal entstanden ist".)

Berndeutsch ist sparsam.

a = an
ä = 1. Ausdruck des Ekels 2. falsch für e = ein
d = die
e = ein, eine
i = ich
i = in
o = auch
's = es
u = und
y (gesprochen "yy" = ein (Adv.)
z = zu

ää = Ausdruck der Verachtung
ä-ä = nein
aa = an
äb = ehe
as = als
äs = es
bi = bei
bi = bin
cha = ich kann
dä = dieser
de = du
de = dann
di = dich
ds = das
dy = dein
em = dem
er = der (Dativ, weiblich)
ei = ein
fa = fangen, ich fange
fö = (wir) fangen
ga = gehen
ga = gegen
gä = geben
ha = haben
hi = hin (wo chiemte mer hi?)
hü = vorwärts
ig = ich
ir = in der
itz(e) = jetzt
ke = kein
la = lassen
me = man
mi = mich
my = mein
na = nach
nä = nehmen
ne = ihn
no = noch
nu = nun also
öb = ob
sä! = nimm!
se = sie (akk.)
si = sie
sy = sind
sy = sein
ou = auch
uf = auf
us = aus
üs = uns
we = wenn
wi = wie
Wy = Wein
wo = als
z = zu

äu-wä (ällwäg) = natürlich nicht, oder was hast du gemeint?, ach warum nicht gar, dummes Zeug
mo-mou = ja schon
ä-ää = nein! (derb)


Svájci dialektus Berndeutsch
Leírás: Wörterbuch Berndeutsch
Felvétel napja: 2006. February 21. Találatok: 5
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Was isch de eigetlech Bärndütsch? - we dihr vo da cho syt.
My bärndütschi Syte - zrugg zum Afang oder zur hochdeutschen Einleitung.

Berndeutsche Kleingrammatik


Hei! Chömet wider zur erste Syte, i "Ds Heimetli".
http://www.edimuster.ch: Hier ist die Familie Muster in Ecublens VD - Eduard Muster: emuster@hotmail.com 08/02/2010
http://dmoz.org/World/Deutsch/Wissen/W%c3%b6rterb%c3%bccher/Dialekte/