Bärner Gedicht u LiederHie nume vom
Ueli Dürrenmatt |
Uli Dürrenmatt: Geissreihen der Schmalspurigen
Die "Berner Volkszeitung" (Redaktion und Verlag Ulrich Dürrenmatt) ist ein politisch und ökonomisch absolut selbständiges Volksblatt... In politischen Dingen huldigt sie der konservativen Demokratie...; in Religionssachen steht sie auf dem Boden des positiven Christentums...; in sozialer Richtung will sie ... die Verarmung unseres Mittelstandes zu verhüten suchen und im Schulwesen heisst unsere Devise: Wenig aber gründlich. (Aus der Einleitung.) Nach 20 Jahren als freisinniges Sprachrohr des Oberaargaus wurde die Berner Volkszeitung 1878 als konservatives Organ weitergeführt, welches die Zukunftsängste des Handwerks angesichts der zunehmenden Industrialisierung artikulierte. 1880 umschrieb Ulrich Dürrenmatt (Redaktor von 1880 bis 1908) das Programm der "Berner Volkszeitung"("Buchsi-Zeitung") als "Christentum und konservative Demokratie". <Im Historischen Lexikon der Schweiz hat es eine Biographie und einen Artikel zur Berner Volkszeitung.> Auf Ende 2006 soll die "Buchsi-Zytig", die zuletzt als Monatsblatt erschien, eingestellt werden. Dürrenmatt wurde am 20.4.1849 im Schwandacker (Guggisberg) geboren; er starb am 27.7.1908 in Herzogenbuchsee. Er war Gemeinderat von Herzogenbuchsee (1899-1905), Grossrat (1886-1908) und Nationalrat (1902-1908).Im Internet ist er vor allem als Grossvater von Friedrich Dürrenmat anzutreffen... Wikipedia hat eine kurze Biographie mit Link zu dieser Seite. Über Dürrematts hat auch Fritz Schwarz in seinen Erinnerungen geschrieben. Dürrenmatt über Dürrenmatt «Ein seltsamer, einsamer und eigensinniger Rebell: klein, gebückt, bärtig, bebrillt, mit scharfen Augen, ein Berner, der eine eigene Zeitung herausgab; der den Freisinn, den Sozialismus und die Juden hasste; auf den kein politisches Klischee passte und der für eine christliche, föderalistische, bäuerliche Schweiz kämpfte, zu einer Zeit, als sie sich anschickte, ein moderner Industriestaat zu werden, ein politisches Unikum, dessen Titelgedichte berühmt waren und von einer Schärfe, die man heute selten wagte.» (Friedrich Dürrenmatt über seinen Grossvater in "Mondfinsternis") (Quelle: Erwin Marti, Carl Albert Loosli, Band 1, Seite 354. Diese Biographie ist eine Fundgrube zur Geistesgeschichte der Zeit vor dem ersten Weltkrieg.) Die "Gute Alte Zeit"? Marti schreibt dazu über Loosli: "Auch im fortgerückten Alter kam er nie dazu, von einer verlorengegangenen "guten alten Zeit" zu schwärmen. Dazu war er Realist genug." (Marti, Band 2, S. 13) "Ich rede Berndeutsch und ich schreibe Deutsch. (...) Ich muss immer wieder die Sprache, die ich rede, verlassen, um eine Sprache zu finden, die ich nicht reden kann, denn wenn ich Deutsch rede, rede ich es mit einem berndeutschen Akzent. (...) Es gibt Kritiker, die mir vorwerfen, man spüre in meinem Deutsch das Berndeutsche. Ich hoffe, dass man es spürt. Ich schreibe ein Deutsch, das auf dem Boden des Berndeutschen gewachsen ist." Friedrich Dürrenmatt (1921–1990), einer der bedeutendsten deutschsprachigen Dramatiker (Quelle: Schweizer Kultur - die Kultur in der Schweiz (im webarchive): Standardsprachen und Dialekte.) Berndütsch
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Präteritum bärndütsch (Guggisberger Mundart) |
Us
"Ins Otteleuebad":
We mer scho am Alta hange, We me si het gwanet ghäbe Het sech Fryberg üs erbarmet, Het der Berner hüscht befole, |
Zum neue Schwarzeburg-Bähnli: Schwarzeburg, was soll das
werde? Aber eppis möcht i bitte, (Bis ins 19. Jahrhundert kannte die Mundart des Amtes Schwarzenburg noch das Imperfekt; in den Zitaten sind die Formen kursiv geschrieben.) (Quelle: Ernst Schürch,
Häb Sorg zum Schwyzerdütsch) |
"Lützelflüh" von Emmanuel Friedli (1905) «So nes söttigs Bärnerbuech Het no kene g'schribe; Das isch ganzes Bärnertuech Das wird nit zerribe. Alles het er konterfeyt, Wie we's ihm wär g'sässe: Huus u Hof u Wald u Weid, Nüt het är vergässe. Teufi Blicke het er ta I die g'heimschte Fuege; GottheIfs Auge het er g'ha, Für i d'Härze z'luege. D'Sprach erklärt er usem Geischt U der Geischt us Worte; Un är weiss, we du's nit weischt, B'scheid an alle-n-Orte.» Meh zum Friedli |
Der
Freisinn in Gefahr!
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Das Schulblatt
heult, es rast der Sturm, am Rathaus wackeln Tor und Turm, die Fenster klirren, Pulte splittern, und die Regierungsräte zittern. Durchs Land erbraust vom Seminar Zwar hochmodern ist seine Lehr', Der Freisinn einzig und allein Für Bildung und für Volkeswohl |
Und dreifach
war sein Wahlvorschlag, der diesem Frevel unterlag, ich sah im Blatt die Namen prangen, sie wurden alle übergangen. Worauf die Kommission ergrimmt Wen diese Untat nicht empört, Herbei, herbei von Berg und Tal, Oho, nun weiss ich, wo es fehlt, |
"Der Bundesrat beantragt der Bundesversammlung, das Volksbegehren betr. Verbot des Absynths der Abstimmung des Volkes und der Stände zu unterbreiten und Verwerfung des Begehrens zu empfehlen. - Wie klein!" Wider den Absinth
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http://www.edimuster.ch/:
Hier ist die Familie Muster in Ecublens VD - Eduard Muster: emuster@hotmail.com
08/03/09
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