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"Heit
Der scho einisch probiert, e chli
Bärndütsch z verstah oder
z läse?"
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"U de
tuet doch der Tinu
dä Tubu tuusigmou
die Tür zu." (Stabrym, gfunden im Büechli vom Pedro Lenz "Tarzan in der Schweiz", Verlag X-time, Bern 2003) |
Bern - Der beliebteste Schweizer Dialekt ist das Berndeutsch. Ihm folgen
laut einer aktuellen Umfrage der Bündner und der Walliser Dialekt.
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FrömdsprachMy Grosmueter seit eso Sache,ganz komisch, i mues mängisch lache: Si seit: 'auso färn' oder: 'hüür', si seit: 'tue itz wyse' statt 'stüür'. Si seit: 'hör itz uuf mit däm Gchäär!' wüu i gärn i ds Disneyländ wär. Si fragt: 'Hesch dä Fifalter gseh?' Seit: 'zwo' oder 'zwöi' oder 'zwe'. Si redt geng vo 'Huli' statt 'Bett' u wenn i ds Nintendo gärn wett, seit si, das syg 'uschaflig tüür', u drübery sygs eim 'nid ghüür'. Kroatisch verstan i es Stück. My Grosmueter o, mit chly Glück. (Lorenz Pauli, Wortkünster und Kindergärtner, in "E Kokosnuss mit Ryssverschluss", Verlag Lokwort) |
«Bärndütsch git s nid!»A der Wältusstellig 1992 z Sevilla het ei Satz d Schwyzer erchlüpft: "Suiza no existe = La Suisse n'existe pas!" Was säge-n-o d Bärner, wen ig itz bhoupte "Bärndütsch git s nid!"? "Was isch de eigetlich Bärndütsch?" - "E tummi Frag, däich das, wo d'Bärner rede!" Nid im ganze Kanton Bärn redt
me "Bärndütsch". Im Jura redt me sogar wältsch. Derfür rede di Reformierte
i zwene katholische Nachbarkantön bärndütsch: im solothurnische Buechibärg
un im fryburgische Murtepiet. (O im westliche Teu vom Aargau und westliche
Teu vom Entlebuch redt me fasch Bärndütsch.) Aber o nid all
"Mittel-Bärndütsch-Bärner" zwüsche Thun, Lyss oder Biel u Burtlef oder
Langenthal rede glych. Am schönste het dr Jeremias Gotthelf d Unterschid
im Bärndütsch beschribe. Es geit um Heuhüüffe: O i üser Familie git s eso Sache: So seit mi Frou ging, si heig e Schöiben anne, we sie es Fürte treit. D Eltere vo mir Frou si im Aemmital u im Oberaargou ufgwachse (wo me "Schöibe" seit - i kenne das Wort nume n us Bärndütschbüecher) u myner Eltere chömen us dr Wohlegmein, westlech vo Bärn, äbe n us em Fürtegebiet. - We das Fürte (oder die Schöibe) nid us Stoff isch, sy mr is einig: Gester het mi Frou bim Loeb e Plastigschurz wölle choufe. D Oberländer rede-n-es eigets Bärndütsch, wo mir Unterländer nid verstöh, we si under sich rede u gar nid e so ruuch u grob isch. («Was wohl gstudierti, glehrti Lyt // hechschtallemannisch dyten, // meer gheere ses, ob nah old wyt // als Sylbergleggli lyten.» // Fritz Ringgenberg, Meiringen.) Byspil het s uf myr Syte "ds Bärner Oberland isch schön!"Das Bärndütsch, wo-n-i hie versueche z schrybe, het me vor 50 Jahr uf dr Sunnsyte vom Wohlesee bi Bärn gredt. I schrybe also nid "Bärnglisch", chönnt ender säge wi dr Christian Schmid "Im Stübli" vom "Bund" (23.9.00): "I ha aus Raadiomacher ds Gfüeu, mi Dialäkt mües eso guet tööne wi nume müglech, guet, gmässen am aute Dialäkt. Aber i bin e Sourier, es Usloufmodäu us ere Wäut, wo zimmli schnäu verschwindet." - Bi üüs am Wohlesee hei mr "Aabe" u nid "Oobe", "schneije" u nid "schnije", "gärn" u nid "gäre", "trinkche" u nid "tryche" gseit. ( I sälber säge aber meistens "Fäister" u "däiche" u nid "Fänster" u "dänkche"). (Alli Forme sy bärndütsch.) Mir säge natürlech ging "Hung", "Miuch" u "Fäischter", o wen-i "Hund", "Milch" u "Fäister" schrybe. U wen-es albe het wölle cho rägne, so hei mr gjuflet oder Birlige gmacht... Uf der Syte hie zeigen-ig öppis
vo däm, wo gstudierti, glehrti Lüt über ds Bärndütsch
gschribe hei. |
Marti, Werner Berndeutsche Grammatik für die heutige Mundart zwischen Thun und Jura 280 Seiten, 1. Auflage 1985, gebunden Fr. 49.00, € 27.61, ISBN 3-305-00073-2 Greyerz, Otto von / Bietenhard, Ruth : Berndeutsches Wörterbuch für die heutige Mundart zwischen Burgdorf, Lyss und Thun 429 Seiten, 7. Auflage 2001, gebunden Fr. 59.00 € 33.23, ISBN 3-305-00255-7 Ruth Bietenhard, 1920 geboren und aufgewachsen in Bern, hat das Diplom als Gymnasiallehrerin in den Fächern Französisch, Italienisch und Latein erworben und in romanischer Sprachwissenschaft und Literatur doktoriert. 1946 heiratete sie Hans Bietenhard. Fortan war sie Pfarrfrau, Mutter von sechs Kindern und Lehrerin. Erst als ihr Mann Professor für Neues Testament und Spätjudentum an der Universität Bern wurde, konnte sie wieder mehr Zeit in eigene Arbeit investieren. Sie veröffentlichte das "Berndeutsche Wörterbuch" (1976) und "Oberländer Mundarten" (1991), gemeinsam mit ihrem Mann "Ds Nöie Teschtament bärndütsch" (1984) und zusammen mit ihrem Mann und ihrem Sohn Benedikt "Ds Alte Teschtament bärndüsch" (1990) und "D Psalme bärndütsch" (1994). 1993 erhielt sie den Ehrendoktortitel der Theologischen Fakultät der Universität Bern. Sie lebt mit ihrem Mann in Steffisburg. Heit-Ehr 's gseh? Für e Marti redt me Bärndütsch vo Thun bis zum Jura, für d Frou Bietenhard vo Thun bis Lyss u Burgdorf. Ds Oberland lö beidi ewägg, im Wörterbuch fählt o no ds Seeland u dr Oberaargau. Hie het 's es Bärndütsches Wörterbüechli.
A der Chilchemuur vo Lützelflüh het s drü Greber noch binenand: Albert Bitzius (Jeremias Gotthelf), Simon Gfeller u Emanuel Friedli. Die drei hei vil ta für ds Bärndütsch u die bärnischi Volkskultur. Bärndütsch gschribe het aber numen eine, dr Simon Gfeller, Lehrer uf der Egg. (Churzi Biographie hie.) Dr Pfarrer Emanuel Friedli isch am 14. Chrischtmonet 1846 i dr Gmein Lützelflüh als Bueb vom ene muusarme Wäber gebore u vom Jeremias Gotthelf touft worde. Acht längi Jahr (1856 bis 1864) lang het er i der Armenerziehigsanstalt Trachselwald glitte u gleert Strümpf lisme. Will er alls gläse het, wo n er chönne, het men ihm "Büecher-Friedli" gseit. (Über sy Lydenszyt het er nüt gschribe, drfür umso scherfer der Carl Albert Loosli i sym Buech "Anstaltsleben - Betrachtungen und Gedanken eines ehemaligen Anstaltszöglings", veröffentlecht vom Fritz Schwarz im "Pestalozzi-Fellenberg-Haus" - dr Loosli u dr Fritz Schwarz chöme bed o schüsch no uf myne Syte vor.) Wi so mänge gschyde, arme Bueb vom Land isch er im Seminar Münchenbuchsee (1864 bis 1867) Lehrer worde u het nachär im Rüegsauschachen, z Enggistein, z Wattenwil bei Worb u schliesslech z Ostermundigen Schuel ggä. Im Jahr 1884 het er d Matur gmacht u z Bern u z Genf Theologie u öppis Germanistik studiert. 1880 isch er Pfarrer worde. Im Jahr 1881 isch er als Pfarrer uf Innertkirchen gwäält worde, 1884 uf Gottstadt bei Orpund. Dört isch es zu n ere schwäre familiäre, persönlech u bruefleche Krise cho. Sy Eh isch 1895 gschide worden u wird 1896 "natürlech" nümme gwählt. Er het zur Behandlig wöllen i d Irrenanstalt Münsigen yträtte - du fingt er Fründe, won im e Stell bim "Schweizerischen Idiotikon", em schwyzerdütsche Wörterbuech vermittlet hei. Dört macht är Plän für öppis ganz Nöis: A eim Ort Wörter z sammle, se beschrybe u se nid nach em Alphabet, sondern nach Theme z ordne. U de chunnt er ume uf Lützelflüh hei.. "Ich bin mein eigener Sohn. 56jährig kam ich auf die Welt in der Erzieherfamilie Simon Gfeller uf der Egg bi Lützelflüh." Ghulfe bi der Wiedergeburt hei dr Simon Gfeller, Lehrer u Schriftsteller (won er bin ihm gwohnt het), dr Profässer für Dütsch a dr Uni Bern, Otto von Greyerz, dr Verleger Alexander Francke ( e Norddütsche), dr Regierigsrat Dr. Gobat (e Wälschjurassier) u dr Maler Rudolf Müller. Meh vom Friedli Dr Uli Dürrenmatt zu Friedlis "Lützelflüh" wyter! Hie geits wyter zu myr nächste bärndütsche Syte: «Bärndütsch isch e Sprach wie grobs Grien, aber o guethärzig wie nes alts Chilcheglüt.» Dört het's Gedicht vom Carl Albert Loosli us em Buech "Mys Ämmital" - i mir Usgab heisst no "Ämmitaw".
Hier finden Sie das erste Kapitel "Bärndütsch". Und hier die hochdeutsche Einleitung. Hei! Chömet wider zur erste Syte, i "Ds Heimetli", u schrybet öppis i ds Gästebuch. http://www.edimuster.ch/: Hier ist die Familie Muster in Ecublens VD - Eduard Muster: emuster@hotmail.com 27/01/05 |