Fritz Heberlein
27.10.1899-28.1.1988, Dr. iur.,
Journalist
Daten zur Biographie
Sohn einer deutschen
Familie, verwandt mit der Industriellenfamilie, die im 19. Jahrhundert die
Textilveredelungsfirma Heberlein & Co. in Wattwil (SG) gegründet
hatte. Kindheit z. T. in London (1904-1907) und in Frankfurt (1907-1915);
1915 Übersiedlung nach Zürich. 1920 Handelsmatura. 1922 Erlangung des
Schweizer Bürgerrechtes. Studium der Volkswirtschaft in Genf, der Rechte
in Zürich, Berlin und Bern; 1928 Promotion in Bern. Schon als Jugendlicher
in der Antialkoholikerbewegung engagiert; Zentralpräsident der «Helvetia»,
des Dachverbandes der abstinenten Mittelschulverbindungen. Mitglied des
Vorstands der schweizerischen und internationalen «Guttemplerbewegung».
Ständiger Zürcher Korrespondent der Basler «Nationalzeitung»,
Korrespondent des «St. Galler Tagblatts» und der «Luzerner Neuesten
Nachrichten». Gehörte zum nationalen Widerstand im Zweiten Weltkrieg und
bekämpfte den Rechtsextremismus.
Quelle:
Archiv für Zeitgeschichte im Institut für Geschichte der ETH Zürich
Der Nachlass im Archiv umfasst 9,6 Laufmeter. Neben
einigen Materialien zur Familien- und Firmengeschichte der Heberlein
& Co. AG in Wattwil enthält der Bestand Sachdossiers zu wichtigen
lokal- und landespolitischen Themen der Schweiz. Auf Grund seiner intensiven
Gerichtsberichtserstattung legte Heberlein umfangreiche Dokumentationen
zu zahlreichen, vor allem politischen Prozessen an.
In der "National-Zeitung"
vom 20.. August 1942 tat Dr. Fritz
Heberlein den in dieser Zeit gewiss auflüpfischen Ausruf:
"Wer zu allem Elend schweigt, schadet der Heimat. Das Volk müßte
es zahlen, wenn durch Missachtung des Asylrechtes das Ansehen der Schweiz
unwiederbringlich in aller Welt Schaden litte."
…Heberlein wurde vor die Militärjustiz zitiert und zu einer Arreststrafe
verurteilt. In der schriftlichen Bestätigung dieser Unterredung erwiderte
Dr. Heberlein unter anderem:
"Wenn tatsächlich etwas geeignet war, das Ansehen der Schweiz in den
USA zu schädigen, war es nicht irgend ein Zeitungsartikel, sondern die
schlimmen Vorkommnisse an unserer Grenze; das Zurückweisen von Flüchtlingen,
die im Glauben an die Schweiz hier ein Asyl suchten und wieder zurückgewiesen
wurden."
Zitiert von Alfred A. Häsler in "Das Boot ist voll"
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