August Forel: Arzt, Naturforscher, Sozialreformer, 1848 - 1931

(2.Seite)

August Forel zum 150. Geburtstag gewidmet von einem Guttempler, Friedensfreund und Esperantisten


Auf der ersten Seite:
http://www.edimuster.ch/abstinenz/forel.htm
1. August Forel: Jugend- und Entwicklungsjahre 1848 - 1879
2. August Forel: Arzt, Hirnforscher und Psychiater (Burghölzli 1879 - 1898, Hirnforschung, Neuronenlehre, Hypnose)
3. August Forel: ein hervorragender Ameisenforscher
August Forel als Sozialreformer
4. Die Alkoholfrage
5. Die sexuelle Frage
6. Irrengesetzgebung und Strafrecht
7. Pazifismus
8. Sozialismus
Auf dieser Seite:
9.August Forel ein Monist
10. August Forel als Bahaï
11. August Forel als Esperantist
12. August Forel als Guttempler (IOGT)
13. Der aktive Ruhestand 1898 - 1931
14. August Forel und die Zeitprobleme...&...die Zeitprobleme und August Forel
15. Auf Spurensuche
Bilder zur Spurensuche
Auguste Forel - Sa vie

5. AUGUST FOREL – EIN MONIST

«Monismus: Lehre von der Einheit von Körper und Seele: Weltanschauung, dass die Welt nur auf einer Grundlage aufgebaut sei. Gegensatz: Dualismus, Glaube, dass Körper und Seele zwei Dinge sind, die unabhängig von einander bestehen können.»

"Um 1900 wurde von Naturwissenschaftlern der Anspruch erhoben, die Philosophie und Religion in ihren Ansprüchen auf eine umfassende Welterklärung ersetzen zu können. Unter dem Titel "Monismus" formierten sich unterschiedliche Versuche, ausgehend von den Naturwissenschaften eine einheitliche Weltanschauung auszubilden. Allen monistischen Ansätzen gemeinsam war die Zurückweisung dualistischer Theorien, die von Entgegensetzungen wie Geist-Körper, Gott-Welt, Mensch-Natur ausgingen. Der Monismus formulierte demgegenüber jeweils eine einheitliche Grundauffassung der Natur, wobei der Mensch und seine geistigen Leistungen in diese Naturauffassung einbezogen wurden. Konkret realisiert wurde dieser Gedanke in unterschiedlichen Ausprägungen: so bei Ernst Haeckel auf der Basis einer Evolutionsbiologie, bei dem Chemiker Wilhelm Ostwald durch einen physikalisch-chemisch motivierten Energetismus oder bei dem Physiker und Philosophen Ernst Mach in einem erkenntnistheoretischen Sensualismus.
Der Monismus verstand sich nicht nur als ein theoretisches Konstrukt; die Monisten versuchten vielmehr, ihre theoretischen Überzeugungen auch praktisch, etwa sozialreformerisch, bildungspolitisch oder in einer polemischen Distanzierung von kirchlichen Positionen, umzusetzen. Hierdurch riefen sie massive Gegenbewegungen, insbesondere aus kirchlichen Kreisen hervor. Der Monismus und die entsprechenden Gegenbewegungen wurden so zu einem zentralen Kulturfaktor der Zeit um 1900. Jena spielte hierbei eine zentrale Rolle: hier wurde im Jahr 1906 der "Deutsche Monistenbund" gegründet, dessen Ehrenpräsident der Jenaer Professor Ernst Haeckel wurde.
Der Band dokumentiert und diskutiert, aus der Sicht unterschiedlicher Fachgebiete, wesentliche Aspekte des Phänomens Monismus. In der Verbindung historischer, philosophischer, theologischer und wissenschaftshistorischer Ansätze wird eine Einordnung und Bewertung des Monismsu möglich; der Monismus und die monistischen Organisationen werden in der fächerübergreifenden Sicht in ihrer kulturellen Relevanz erkennbar."
(Monismus um 1900 - Wissenschaftskultur und Weltanschauung, Ziche, Paul (Hg.) - Ernst-Haeckelhaus-Studien Bd. 4; darin : Heiko Weber: Der Monismus als Theorie einer einheitlichen Weltanschauung am Beispiel der Positionen von Ernst HAECKEL und August FOREL. s.a Heiko Weber: "Psychologischer Monismus, monistische Weltanschauung und monistische Ethik. August Forel (1848-1931) und der Deutsche Monistenbund.)

Forel verweigerte 1864 die Konfirmation und lehnte das Christentum ab. Zwei Jahre später, nachdem er Charles Darwins «Die Entstehung der Arten» gelesen hatte, fiel es ihm wie Schuppen von den Augen. Die ersten Gedanken des Monismus dämmerten ihm auf. Gehirn und Seele erschienen ihm als eine untrennbare Einheit, die sich schon andeutungsweise bei Tieren nachweisen lasse und die ebenfalls der Evolution unterworfen sei (nach dem Ausstellungskatalog).

Forel war in dem Sinne ein «Freidenker», dass er jede Bindung an ein festes Dogma ablehnte. Er war aber nicht (dogmatischer) Atheist, sondern Pantheist (Gehirn und Seele, 1894 : …der «die unergründliche Allmacht des unendlichen Gottes, der zugleich das Weltall ist,» verehrt…) und Agnostiker: «...der unerkennbare Gott muss vorhanden sein" (1926).»

«Mein Monismus ist einfach und klar und besteht in der wissenschaftlich immer fester gegründeten Tatsache, dass die Begriffe Geist und Seele mit dem Begriff Hirntätigkeit eine und dieselbe Realität bilden (1911).» Anschliessend betont Forel aber, dass «die innere menschliche Vertiefung und die Bedürfnisse des menschlichen Gemütes und des menschlichen Soziallebens», dass «Trost, Erziehung des sozialen Pflichtgefühls, Kultus des Charakters und der Pflicht, die Einwirkung auf das Gemüt» nicht vernachlässigt werden dürfen (Co 414).


6. AUGUST FOREL – EIN BAHAÏ

« Die Erde ist nur EIN Land und ALLE Menschen sind seine Bürger. » (Bahá'u'lláh)

«Die Bahá´i-Religion ist einzuordnen in die Hochreligionen der Erde. Sie ist die im Lichte der Geschichte entstandene jüngste Offenbarungsreligion. Angesichts der Tatsache, dass sie sich an die gesamte Menschheit wendet und bereits in den meisten Ländern der Erde Fuss gefasst hat, kann sie schon heute den Weltreligionen zugerechnet werden.» (nach: Theologische Realenzyklopädie, Bd. V, S.131)

Die Bahá'í-Religion geht zurück auf das Jahr 1844, als der Vorläufer Bahá'u'lláhs (Báb - "Das Tor") in Persien seine Sendung erklärte. Bahá'u'lláhs Sohn, 'Abdu'l-Bahá ("Diener Gottes", 1844 bis 1921), war zu Lebzeiten seines Vaters dessen rechte Hand. Danach wurde er zum legitimierten Ausleger der Schriften und zum Vorbild für das Leben jedes Bahá'í. 1911 bis 1913 machte er durch seine Reisen die Bahá'í-Religion auch im Westen bekannt und lernte u.a. Esperanto kennen. (s.a. Bahaï in der Schweiz: http://www.bahai.ch )

Brief von ‘Abdu’l-Bahá an Forel

"August Henri Forel (1848-1931), Vorkämpfer der biologischen Aufklärung, begegnete als alter, schicksalsgeprüfter Mann 1920 einem jungen Glauben, der Bahá'í-Religion. So sehr ihn diese Religion begeisterte, Forel wollte seinen "wissenschaftlichen Glauben", den er sich lange und mühsam aufgebaut hatte, nicht aufgeben. Sein Brief an 'Abdu'l-Bahá wirft deshalb Grundfragen des wissenschaftlichen und religiösen Weltbildes auf. Der Lehrbrief, mit dem 'Abdu'l-Bahá Forel antwortete, ist eines der schönsten Dokumente zu den Fragen von Religion und Wissenschaft, Geist und Materie, Ethos der Forschung und dem Sinn des Lebens." (früher auf der Seite Bahá'í-Verlag Deutschland) - (Der Text dieses Briefwechsels ist zu finden unter http://bahai.attach.net/forel.htm.)

Nachdem er die Religion der Bahaï kennengelernt und eine Übereinstimmung mit seinen ethischen Prinzipien festgestellt hatte, wandte er sich an deren Oberhaupt, um zu erfahren, wie seine wissenschaftliche Weltanschauung mit dieser Offenbarungsreligion zu vereinbaren sei. Das Antwortschreiben von 'Abdu'l-Bahá lässt sich in seiner religiösen Bedeutung für die Bahaï mit den Briefen der Apostel für die Christen vergleichen. Es wird häufig zitiert und bewirkt, dass Forels Name allen Bahaï bekannt ist.

Im Jahre 1922 gründete er eine Gruppe der Bahaï in Lausanne und setzte sich für seine Religion in Publikationen und Briefen ein (s.a. John Paul Vader, For the good of Mankind: August Forel and the Baha’i Faith).

Kleine Philosophie für jedermann

August Forel zitiert im 1. Kapitel dieser Schrift die 12 Grundsätze der Bahaï, die er selber vertritt:
1. Die ganze Menschheit ist als Einheit zu betrachten. Alle Vorurteile gegen andere Menschen, Völker oder Rassen müssen unterdrückt werden.
2. Alle Religionen müssen sich in einer höheren Einheit, welche Gott darstellt, vereinigen.
3. Eine feste Vereinigung aller Völker sowie ein internationaler Gerichtshof müssen den Weltfrieden sichern.
q. Neben den verschiedenen nationalen Sprachen muss eine internationale Welthilfssprache überall eingeführt und gelehrt werden.
5. Jedes Menschenwesen hat die gleichen Rechte an den geistigen und körperlichen Gütern, die zu seinem Leben nötig sind.
6. Jeder Mensch hat die Pflicht, unablässig nach Wahrheit zu suchen. Zwischen wahrer Religion und wahrer Wissenschaftlichkeit kann kein Gegensatz bestehen.
7. Beide Geschlechter müssen die denkbar beste Erziehung erhalten und die ihren Anlagen und Fähigkeiten entsprechenden Entwicklungsmöglichkeiten haben.
8. Mann und Frau haben in jeder Beziehung die gleichen Rechte. Jede Art von Hörigkeit ist streng verboten.
9. Jedes Menschenwesen hat die Pflicht, zu arbeiten. Für arbeitsunfähige Menschen, die dazu keine Möglichkeit haben, muss der Staat durch ein Gesetz Unterhalt schaffen.
11. Durch ein weises, neugestaltetes Erbrecht und durch eine entsprechende Sozialisierung werden die verheerenden Wirkungen des Kapitalismus ausgeschaltet werden.
12. Ein Haus der Gerechtigkeit wird für jede Gemeinde, jeden Staat und für den Bund der Völker errichtet werden, das zu gleicher Zeit Verwaltungsgebäude usw. darstellen wird. Ausserdem muss neben den Anordnungen des Hauses der Gerechtigkeit jeder Bahaï den bestehenden Autoritäten gehorchen.
... Die Gebote der Bahaï, ihre Moral, stellen die einheitliche und allgemeine Religion der ganzen Menschheit dar. Fügen wir noch hinzu, dass die Bahaï ausser ihrer oben dargelegten Religion weder Konfession noch Dogma, noch Priester haben und dass Pantheisten, Monisten, Darwinisten und Freidenker ebenso gut Bahaïs sein können wie Christen jeder Schattierung, Buddhisten, Juden, Brahmanen, Mohammedaner.(AK 211)

The Bahá’í Faith in Bulgaria

"In 1984, after a few previous visits, Annemarie Krüger settled in Bulgaria. Mrs. Krüger is grand-daughter of the famous scientist Prof. August Forel who had accepted the Bahá’í Faith after correspondence with Abdu’l-Bahá. With the necessary constancy and patience, careful approach and sincere love, Mrs. Krüger was sharing the Message of Bahá’u’lláh with her friends and contacts, and keeping the flame of faith in the hearts of the few believers." (The Bahá’í Faith in Bulgaria)

Bahaï – Alkohol - Drogen

It is inadmissible that man, who hath been endowed with reason, should consume that which stealeth it away.

There are many references in the Bahá'í Writings which prohibit the use of wine and other intoxicating drinks and which describe the deleterious effect of such intoxicants on the individual. In one of His Tablets, Bahá'u'lláh states: "Beware lest ye exchange the Wine of God for your own wine, for it will stupefy your minds, and turn your faces away from the Countenance of God, the All-Glorious, the Peerless, the Inaccessible. Approach it not, for it hath been forbidden unto you by the behest of God, the Exalted, the Almighty.

`Abdu'l-Bahá explains that the Aqdas prohibits "both light and strong drinks", and He states that the reason for prohibiting the use of alcoholic drinks is because "alcohol leadeth the mind astray and causeth the weakening of the body".

Shoghi Effendi, in letters written on his behalf, states that this prohibition includes not only the consumption of wine but of "everything that deranges the mind", and he clarifies that the use of alcohol is permitted only when it constitutes part of a medical treatment which is implemented "under the advice of a competent and conscientious physician, who may have to prescribe it for the cure of some special ailment".
(Prohibition of Alcohol by Universal House of Justice, 1997-03-30)

Dass Bahá'í den Genuss von Alkohol und Drogen jeder Art ablehnen, hat Forel sicher auch begeistert.

Forel 1921 in seinem Testament:

«Ich bin Bahaï geworden. Möge diese Religion fortleben und von Erfolg gekrönt sein; dies ist mein heissester Wunsch.»


7. FOREL ALS ESPERANTIST

«…die Frage der internationalen Sprache oder besser Welthilfssprache, die den internationalen Frieden und das gegenseitige Verständnis unendlich fördern würde. Ich hatte angefangen, Volapük zu studieren und ging später zum Esperanto über. (AB 143)»

«In stark fünf Übungsstunden lernte ich damals die internationale Sprache Zamenhoffs wenigstens lesen und schreiben, wenn auch nicht sprechen, so dass ich am 28. August (1906) dem (2. Internationalen) Esperantokongress in Genf beiwohnen und sogar die dort geläufig gesprochenen Reden ziemlich gut verstehen konnte. Die Engländer verstand ich im Esperanto viel besser als im Englischen. Der Kongress, bei dem ich Zamenhoff persönlich kennenlernte, begeisterte mich sehr, und im folgenden Jahr leistete ich mir den Spass, eine Ameisenart ausschliesslich in Esperanto zu beschreiben. (Nova speco kaj nova gentnomo de formikoj in Internacia Scienca Revuo 1906, AB 206)»

Forel August, sviso, kuracisto, mondfama scienculo. Nask. 1848, mortis 27. Jul. 1931 en Yvorne. Lia plej konata libro "La seksa problemo". Diri la veron sen cirkaufrazo, sed kun luma pureco, honesta malkasemo kaj scienca tekniko, tamen scianta resti homa kaj simpatia, jen la maniero, en kiu F. sukcesis verki tiun libron… En la scienca mondo ec pli konsiderataj estas liaj laboroj pri la homa cerbo, kiun li komparis kun tiu de la formikoj … Gvidanto de la kontrau-alkohola movado… Li verkis egalbone france au germana… Fidela membro de la UEA, al kiu li regule pagis sian kotizon, F. subtenis nian movadon, en kiu li vidis grandan ilon por forigi malsagajn barilojn inter homoj kaj popoloj. (Enciklopedio de Esperanto, Budapest, 1934, "Esperanto" 1931, p: 137)

Am 64. Esperanto-Weltkongress (1979 in Luzern) trug eines der Sitzungszimmer seinen Namen: «Fama sciencisto kaj sociologo, kies verkoj pri la alkoholo, le sekso, la vivo de formikoj kaj aliaj temoj, kvankam strikte sciencaj, farigis ege popularaj… La portreto de Forel aperas sur la svisa milfranka monbileto ( Kongresa Libro)». (s.a. UEA-membro Forel sur monbileto, La Verda Lupeo, 36(115), 1998)


’Abdu’l Baha pri D-ro Zamenhof:

"Nun, ni laudu Dion, D-ro Zamenhof elpensis tiun lingvon. Gi havas ciujn necessajn kvalitojn por farigi la internacia rimedo por interkomunikigo…Mi esperas, ke Esperanto estos akceptita kiel lingvo de ciuj internaciaj kaj kongresoj…(nach Lidja Zamenhof in Bahaismo - la religio de la paco)"

Apud la aktivecoj de bahaaj esperantistoj dum kaj ekster la Universalaj Kongresoj, tiutempe klare elstaras la fondo de la gazeto kaj eldonejo "La Nova Tago" en 1925. "La Nova Tago - La Internacia Bahaa Esperanto-Gazeto", tiel gia plena titolo, estis fondita far bahaanoj, Friedrich Gerstner kaj d-ro Hermann Grossmann, en Hamburgo, Germanio, kaj en gia stabo dum la sekvaj jaroj kunlaboris i.a. Martha Root, Lidia Zamenhof, John E. Esslemont, August Forel (la fama svisa scienculo), Vuk Echtner kaj kiel lingva kontrolanto la plej multan tempon prof. Paul Christaller. (s.a. Bahaa Esperanto-Ligo BEL)


La Homaranismo

«1. Mi estas homo, kaj la tutan homaron (Menschheit) mi rigardas kiel unu familio…
2. Mi vidas en ciu homo nur homon, kaj mi taksas ciun homon nur lau lia persona valora kaj agoj… (L. Zamenhof en Deklaracio pri Homaranismo)»


La Bontemplanoj

En la vintra sezono 1905-06 la estro de la Sendependa Logiaro de Bontemplanoj (Guttempler IOGT), parlamentano Edvard Wavrinsky, partoprenis kurson de Nylen kaj decidis fari E-on la officiala lingvo int. de tiu ordeno. La uzo de secretaj signalvortaj en E ce la bontemplanoj kauzis lernemon pri tiu lingvo. En 1911 estis fondita « Tutmonda E-ista Bontemplano Asocio » (TEBA). Oficiala organo de TEBA estis « La Bontemplano », aperinta en Magdeburg de 1908 kiel aldono al "Germana E-Gazeto" (Enciklopedio de Esperanto, Budapest, 1934).


Edmond Privat pri Forel

La najbareco al Romain Rolland kaj la konstanta intervizitado inter niaj hejmoj estis granda privilegio; ankau la najbareco kaj amikeco kun la fama maljuna scienculo Auguste Forel, kiu logis en Yvorne. Tuta Europo konas sian verkon pri la seksa demando. Li estis siatempe psikiatro en Zuriko kaj granda teknikisto pri la homa cerbo, sed de lia junago li studis kaj observis la vivon de la formikoj kaj li povis do kompari la nervajn kaj cerbajn organojn de la homo kun tiuj de la plej kapabla insekto. En lia subtegmenta laborejo li montris al ni grandigitajn fotografajojn de mikroskopaj trancajoj kaj rakontis al ni pri siaj spertoj.
Tiu altkreska maljunulo kun bela blanka barbo kaj largborda capelo estis rimarkinda figuro. Al sciencaj kongresoj li alvenis kutime kun sia montarana dorsosako kiel vera svisa demokrato kaj malsatis cian ceremonion. Li estis samideano kaj konis nian mondlingvon bone, sed lia cefa intereso estis la batalo kontrau alkoholismo. Kiel estro de la frenezulejo en Zuriko dum dudek jaroj, li konstatis la terurajn efikojn de alkoholo sur la homaj organoj, cu rekte, cu herede, kaj li fervore protektis la bontemplanojn, kiuj batalas kontrau la vendado de fortaj likvoroj*.
Religie li estis liberpensulo, sed en la fino de lia vivo li aligis al la tutmonda Bahai movado, kies apostolino, F-ino Root, ankau ofte vizitis nin. La bahaistoj estas sekvantoj de Baha Ullah, la persa profeto, kiu predikis la kuragan sercon de la vero, la unuecon de la homaro, la toleremon, la fundamentan parencecon de tio, kio estas plej profunda en la diversaj religioj sub diversaj vortoj aü formoi, la devon respekti sciencon kaj ne kontraustarigi kredon kontrau scienco, la neceson cesigi cian uzon de forto kiel politika rimedo, la starigon de internacia tribunalo inter nacioj kaj la instruadon de mondlingvo al ciuj infanoj.
La filo de Baha Ullah, Abdul Baha, estis granda admiranto de Zamenhof kaj prelegis en multaj el niai grupoj en Parizo kaj Londono dum la jaroj post la Bulonja Kongreso. Auguste Forel ordonis per testamento, ke la noblaj principoj de bahaismo estu legataj ce lia funebro, kaj tion faris fidele lia filo, la konata psikiatro Oscar Forel. (Edmond Privat en "Aventuroj de pioniro", 1962)
*de ciuj alkoholajoin (red.)
(Edmond Privat, Prof. Dr., 1898-1962, war u.a Begründer und erster Autor und Sprecher bei den Esperanto-Sendungen von Schweizer Radio International. Eine Auswahl dieser Vorträge ist in "Aventuroj de pioniro" veröffentlicht.)


ANDREAS KÜNZLI: "Auguste Forel (1848-1931) kaj la vojo al la kulturo - Notoj pri forgesita "samideano" kaj ties reelfositaj verkoj"

"La vojo al la kulturo" estas la esperantigita titolo de la ideologia cefverko de Auguste Henri Forel, eksterordinara svisa klerulo kaj sciencisto kuracisto, psikiatro, formikologo, cerbanatomo, social higienisto, verkisto, socia aganto kaj "enfant terrible" en siatempaj fakrondoj kaj socipolitikaj medioj, iriza personeco, kiu dum pli ol du jardekoj ec ornamis la milfrankan bileton de la Svisa Nacia Banko. Per "La vojo al la kulturo", sufice provoke skribita verko, Forel celis karakterizi la trajtojn cefe la malbonajn de la modema socio, analizi kaj kritiki ilin, samtempe montri al la homaro la vojon al la alta homa civilizo kaj pli supera socia moralo. En tiu pli alta homa civilizo trovas Iokon ankaû la ideo de la internacia helplingvo. Tial, kaj car Fore] estis ankaû signifa pacifisto kaj humanisto, krome persona konato de L. L. Zamenhof, ci tiu unika personeco estas por ni esperantistoj interesa kaj valora kaj tial meritas atenton kaj esplororon.

Resume, Forel ne estis nur grava kuracisto, cerb anatomo, reformisto de sia tempo, mondfama formikologo kaj entomologo; li estis moderna humanisto, kiu pledis por paco kaj internacia juro anstataù milito, por unuiginta naciaro kaj malarmigo anstataù naciaj antagonismoj kaj armigo, por samaj rajtoj por kolonioj kaj statoj anstataù ekspluatado de la kolonioj, por (social demokrata) libereco de la homaro, por civilservo anstataû stataj armeoj, por etika kaj sociala edukado de la junularo kaj de la popolo kaj por internacia unuigo de la kulturrasoj anstataù barbareco, sovinismo kaj malamo inter la homoj kaj nacioj. Sur la kampoi de politiko, ekonomio kaj socio li celis la egalrajtan intemacian liberan komercon anstataû baroj per dogano, la vocdonrajton por virinoj, la abstinecon de la alkoholo kaj la malperineson de narkotiko anstataû la komerco kun la sociaj venenoj. Kiel simbolojn de la moderna civilizo li vidis supernacian jurisdikcion kadre de la intemacia juro respektive de intemaciaj organizoj kaj la centrigon aù unuecigon de la legoj en federa stato kiel Svislando. lom radikale li sintenis sur la kampo de la rasa demando, sed tion li faris konscie kun la celo altigi la nivelon de la civilizo kaj konduki la homaron al pli alta kulturo. Forel subtenis la socialismon, adoris la bahaan kredon kaj estis apostolo de la intemaciismo favore pledanta por la enkonduko de mondhelplingvo en la intemacia komunikado. Volapukon li lemis, sed prijugis senutila por la 20a jarcento, aliajn projektojn kiel Pasilingua kaj la mondlingvon de Lott li konis kaj pozitive pritaksis. La anglan li ne akceptis kiel intemacian lingvon pro lingvistikaj konsideroj kai naciismaj kialoj. Finfine, kaj malgraü lingvaj kritikoj, en Esperanto li vidis taùgan solvon de la mondhelplingva problemo. Forel estis pioniro sur multaj kampoj kaj homo, kiu ne timis publike defendi siajn vidpunktojn, sciencajn konkludojn kaj personajn opiniojn kaj konvinkojn. Kvankam multaj samtempuloj konsidcris lin freneza, kaj kvankam kelkaj el liaj teorioj restas gis hodiaù kontestataj, Forel estas historia figuro kaj signifa personeco ankaù por la internacilingva ideo kaj movado.

La fakto, ke la Svisa Nacia Banko dedicis sian milfrankan bileton al du ci elstarulo de la 19a kaj 20a jarcentoj, estas sufica pruvo por la eksterordinaraj meritoj de Auguste Henri Forel. La esperantistaro povas fiere pretendi tiun grandan svison kiel pioniron sur la kampo de la mondhelplingva respektive planlingva demando, aparte de Esperanto.

Klaro kaj elasto, Fest-libro por la 80ª naskigtago de Fernando de Diego, Edition Iltis, 2003


8. FOREL ALS GUTTEMPLER (IOGT)

August Forel gefiel trotz der erfolgreichen Trinkerrettung durch die Tätigkeit des Blauen Kreuzes die «einseitig fromme Richtung» im Kampf gegen den Alkoholismus wenig. Er suchte eine konfessionell neutrale Organisation und fand sie im Guttemplerorden… Am 17. Januar 1892 gründete er mit der Engländerin Charlotte Gray in Zürich die Guttemplerloge «Helvetia Nr. 1». 1894 schon konnte die Schweizerische Grossloge (heute «Schweizer Guttempler IOGT») gestiftet werden, nachdem die erforderliche Zahl von 10 Logen (heute «Gruppen») erreicht war; Forel war deren Präsident bis 1897. 1897 fand in Zürich der IOGT-Weltkongress statt, an dem Forel zum Schatzmeister der «International Supreme Lodge» gewählt wurde.

Aus weltanschaulichen Gründen (nicht im Sinne von Glaubensverachtung) gründete Forel 1906 den neutralen Guttemplerorden (IOGTN) und leitete ihn bis 1919. 1923 schloss sich der alte IOGT fast vollständig der von Forel vorgeschlagenen religiös neutralen Arbeitsweise an.

«Der Guttemplerorden wurde 1851/52 in New York gegründet... In England wurde er 1868 durch Josef Malins eingeführt, welcher nach seiner Rückkehr aus Amerika die erste europäische Loge in Birmingham stiftete. Im Jahre 1875 trennte sich der Orden in einen amerikanischen und einen europäischen Teil, weil die Amerikaner den Farbigen durchaus nicht die gleichen Rechte wie den Weissen zugestehen wollten. Doch gelang es im Jahre 1887 zu Saratoga, die beiden Zweige wieder zu vereinigen; Farbige und Weisse sind nun gleichberechtigt. ...

Unabweisbare Tatsachen zeigen uns klar und deutlich, dass der allgemeine Gebrauch berauschender Getränke einen grossen Teil unseres Volkes mit der Notwendigkeit eines Naturgesetzes zu einem verhängnissvollen Missbrauch führt. ... Der Zweck des neutralen Ordens ist somit vor allem die allmähliche Abschaffung des Gebrauches geistiger Getränke… Es ist eine soziale Reform, die wir verfolgen. Wir wissen sehr gut, dass sie nicht d i e soziale Reform ist. ... Jede soziale Reform muss moralisch sein, sonst ist sie nicht lebensfähig. ... Politisch sind wir, ebenso wie religiös, neutral und absolut tolerant, mit Ausnahme der Alkoholpolitik. Immerhin stehen wir den politischen Organisationen nahe, die freiheitliche, alle Menschen erhebende und gleichberechtigende Volksrechte und soziale Reformen anstreben.» (August Forel in «Der neutrale Guttemplerorden – Ein sozialer Reformator», 1906)

Auguste ForelAuguste ForelSowohl die Schweizer Guttempler wie IOGT International verleihen an ihren Tagungen je einen Forel-Preis für hervoragende Leistungen.




9. DER AKTIVE RUHESTAND 1898 - 1931

August ForelTrotz grosser Erfoge als Universitätsprofessor und Anstaltsleiter zog sich August Forel 1898 zusammen mit seiner Frau Emma und seinen 6 Kindern (und mit 3 Eisenbahnwagen Gepäck...) an den Genfersee zurück. Er wollte sich, kaum 50jährig, vermehrt sozialreformerischen Arbeiten sowie seinen wissenschaftlichen Studien widmen (AK 49). «Frei! Endlich frei!»

Zuerst wohnte er in Chigny ob Morges, fühlte sich aber im «Zopfstädtchen» Morges nicht mehr zu Hause. Im Juli 1902 bezog er «La Fourmillère», sein «Ameisennest», in Yvorne bei Aigle, im sonnigen, vor dem Nordwind geschützten Rhonetal, wo er bis zu seinem Tode am 27. Juli 1931 wohnte. Bei seiner Einäscherung verlas sein Sohn Oscar das 1912 verfasste und 1921 ergänzte Testament, das mit den Worten schloss:

«Möge jeder von euch nach seinen Fähigkeiten seine Steine zum Bau einer besseren und glücklicheren Menschheit beitragen. Wir Tote können die Vergangenheit nicht mehr ändern; ihr Lebende könnt die Zukunft anders gestalten. Mut also und ans Werk!»


10. FOREL UND DIE ZEITPROBLEME…

Zum Antisemitismus: «Wie jede nationale, konfessionelle und politische Engherzigkeit verachte ich den Antisemitismus, als antisozial, unethisch und antiinternational.» (Forel 1920)

Zur Todesstrafe: «Ich bin Gegner der Todesstrafe, und zwar deshalb, weil sie die Sitten immer ärger verroht…» (Forel 1926)

Zu A.H: «Bei den schweren Geburtswehen der zukünftigen Menschheit gehört der Sieg den Mutigen, sogar den Verwegenen. Aber ich meine hier nicht die blinden, grössenwahnsinnigen Verwegenen, wie die Alldeutschen,…die von einem Europa «unter deutscher Führung» während des Weltkrieges träumten, oder jetzt, wie Ludendorf und Hitler, nur an den Wiedervergeltungskrieg denken. Nein, nicht «niemals mehr Krieg», sondern «Frieden auf Erden» soll heute euer Wahlspruch werden…» (1923 nach dem missglückten Putsch in München.)

...DIE ZEITPROBLEME UND FOREL

Zu Forels Bestseller «Die sexuelle Frage» : « …dass in den Ausführungen manche Anregungen gegeben werden, die der nationalsozialistischen Idee widersprechen:
1. Es wird nicht strikt vor der Rassenmischung gewarnt.
2. Die Frage der Homosexualität wird nicht… in der Form gelöst, wie es vom nationalsozialistischen Staat verlangt wird. Vor allem wird die Bestrafung abgelehnt, wenn es sich nicht um Jugendliche handelt…
5. Die Anwendung von antikonzeptionellen Mitteln wird unter gewissen Umständen sehr empfohlen.
6. … von Mann und Frau wird die Gleichberechtigung zu stark hervorgehoben.
8. Bei der Besprechung der Sterilisation ist das neue deutsche Gesetz nicht berücksichtigt (...und auch nicht vorausgesehen… Mr.)
(Dr. med. M. H. Göring, Cousin des Reichsmarschalls; das Werk war im 3. Reich verboten.)

Zu Forel: «…den gewiss sehr menschenfreundlichen Forel…», der auch als Beispiel eines «mehr oder weniger gutgläubigen Optimisten» aufgeführt wird. (So die spöttischen Bemerkungen im «Grundriss der menschlichen Erblichkeitslehre und Rassenhygiene» von 1921; nie konnte Forel als Kronzeuge für die Rassenlehre der Nazis dienen. Seine Ideen werden während der Nazizeit in keinem Buch zitiert.)


11. AUF SPURENSUCHE

Eine "August-Forel-Strasse" führt in Zürich von der Klinik Burghölzli zum Hirnforschungsinstitut.

In Ostermundigen ist in der Gegend der psychiatrischen Klinik Waldau auch eine August-Forel-Strasse zu finden.

In Morges führt eine «Avenue Auguste Forel» (eine sehr ruhige Quartierstrasse) zu seinem Geburtshaus «La Gracieuse». (Sehr graziös sieht der Hof nicht mehr aus, obwohl 1971 unter den Schutz der Eidgenossenschaft gestellt.)

Auf dem Universitätsgelände in Ecublens bei Lausanne (zwischen EPFL und UNIL) gibt es – parallel zur Avenue Piccard - eine «Avenue Forel» zu Ehren der beiden Cousins Forel, eine «Place Forel» und einen Bushalt «Forel». Von der ersten Ehrentafel ist nur noch der Sockel vorhanden…

Dem Werk und der Persönlichkeit Forels ist die weltweit wohl höchste Banknote (1000 Schweizer Franken, ungefähr 666€; der bescheidene Forel hätte sicher die 10-Franken-Note bevorzugt !) gewidmet: Auf der Vorderseite sind ein Portrait von Forel im Alter von 76 Jahren und ein Frontalschnitt durch das menschliche Hirn zu sehen, auf der Rückseite drei Ameisen vor dem Längsschnitt durch einen Ameisenhaufen. Das Sujet der Banknote wurde von der Plakatwerbung einer Kleinkreditbank und einer französischen Ansichtskartenserie übernommen. (Mehr Bilder.)

Diese Note diente 1987 dem Land-Art-Künstler Silvan Baer als Vorlage für sein Werk beim Flughafen Kloten: Die Gesamtfläche betrug 78,3 m x 174,6 m (13'671 m2), verwendet wurden 6'305 Fahnen, die Kosten beliefen sich auf 19'500 Franken. Dieses grösste Portrait Forels war im Januar/Februar 1987 in natura zu sehen und findet sich heute noch im Internet.
(Hier finden Sie alle Schweizer Banknoten)


Briefmarke ForelIm Jahre 1971 trug eine 20-Rappen-Marke der schweizerischen PTT das Bild Forels, 1982 ein esperantosprachiger Sonderstempel in der DDR.

 

Parc de Valency Im «Parc de Valency» in Lausanne wurde 1938 ein Forel-Brunnen feierlich eingeweiht: «Au grand naturaliste vaudois, éminent psychiatre, sociologue et apôtre de l’antialcoolisme – ses admirateurs, ses amis et la ville de Lausanne ont élevé ce monument en 1937.» (Grösseres Bild.)

Ein Forelbrunnen steht seit dem 1. September 1948 vor dem Eingang des Universitätsspitals an der Rämistrasse in Zürich.

Forel-Büsten stehen im unteren Eingang der Universität, im Medizinhistorischen Institut und in der Forelklinik.

In der Kunsthalle Mannheim befindet sich sein von Kokoschka gemaltes Portrait.

«Forel-Klinik» heisst heute die "Trinkerheilstätte" in Ellikon an der Thur; das «Forel-Haus» an der Schrennengasse ist ein Übergangsheim für suchtkranke Männer.

Im Cyberspace findet Altavista im August 1998 248mal «August Forel», wobei 50mal die Strasse in Zürich gemeint ist. «Forel» allein taucht 1752mal auf; davon meinen 805 von Forel beschiebene Ameisen, 165 seinen Cousin François-Alphonse Forel, den Mediziner, der als Limnologe berühmt wurde (Institut F.-A. Forel in Genf) und 25 den Künstler Aléxis Forel, (mit Musée Aléxis Forel in Morges). Und schliesslich heisst «forel» auf holländisch Forelle (364mal). Es gibt übrigens auch ein Dorf Forel, das mit unserem Forel nichts zu tun hat…Ende August findet Google 573mal "August Forel" mit dem deutschen Vornamen und 429mal "Auguste Forel" mit dem französischen Vornamen.

Das Schreiben TABLET TO AUGUST FOREL von Abdu'l-Baha ist in englischer Übersetzung im Web.


Grössere Bilder finden Sie auf der nächsten Seite.

QUELLEN:
August Forel, 1848 – 1931, Arzt, Naturforscher, Sozialreformer – Eine Ausstellung an der Universität Bern, November 1988 (AK)

August Forel, Rückblick auf mein Leben, 1935 (AB)
August Forel, Briefe – Correspondance, 1864 – 1927 (Co)

LINK 1: Abstinenz: die Seite ohne Alkohol: Forel war ein überzeugter Verfechter der Abstinenz von Alkohol u.a. Drogen.
LINK 2: IOGT Schweiz: Forel war Gründer der Schweizer Guttempler IOGT und von IOGT(N).
LINK 3: Svisa Esperanto Socio: Forel war Esperantist.
LINK 4: Die Bahá'í Gemeinde der Schweiz: Forel war Bahaï.


EINE (vorläufige) SCHLUSSBEMERKUNG

Ich habe diese Seite zusammengestellt als Gegengewicht zu einer Anti-Forel-Kampagne, die von Psychiatriegegnern ausgelöst wurde. Ziel war es zu zeigen, dass August Forel nicht der einseitige Menschenverächter war, als der er dargestellt wurde - ganz im Gegenteil. Ich werde diese Seite später weiterführen.

Heute nur soviel: Wo Forel gegen den Zeitgeist ankämpfte - wie gegen Alkohol und Kapitalismus oder für Frieden und Frauenrechte - ist er heute noch Vorbild. Wo er sich vom Zeitgeist treiben liess - wie bei Aussagen zur Rassenfrage - hat er sich geirrt.

Etwas mutet heute seltsam an: Die Freunde Forels in den von ihm unterstützten Bewegungen, die Sozialisten, die Pazifisten, die Abstinenten, die Bahaï, die Guttempler, die Esperantisten … und die zahlreichen "-innen", mit denen er zusammenarbeitete, nie haben sie ihn als Rassisten betrachtet und ihn abgelehnt.
Die Rassisten hingegen, die Nazis, Antisemiten und Nationalisten haben ihn ihm nie einen der ihren gesehen, sondern ihn entweder totgeschwiegen, oder als "gewiss sehr menschenfreundlich" und als "mehr oder weniger gutgläubiger Optimist" verspottet. Die Eugenik der Nazis war in Theorie und Praxis anders als Forels Forderungen.

"Ich musste nun mutig in den grossen Kampf für die Wahrheit gehen, unbekümmert um die vielen Feindschaften, die ich schon hatte und mir immer mehr zuziehen würde." (Forel)

Forel hat sich mit seinem kompromisslosen Einsatz gegen Missstände und für Reformen viele Feinde geschaffen. Die Feindschaften reichen bis in die Gegenwart, auch wenn heute Probleme thematisiert werden, die zu seinen Lebzeiten nicht aktuell und nicht umstritten waren und nun auf seine Zeit zurück projiziert werden.
Er kämpfte
gegen Kapitalismus und Ausbeutung - für Sozialismus und ein würdiges Leben für alle
gegen das Alkoholgewerbe und die Trinksitten - für Abstinenz, Hilfe für Alkoholkranke und gesundheitsorientierte Alkoholgesetze
gegen religiösen Zwang und Aberglauben - für freies Denken und eine dogmenfreie Moral
gegen Militarismus und Nationalismus - für Pazifismus und die Vereinigten Staaten der Erde

gegen Muckertum und sexuelle Heuchelei - für ein freies, aber verantwortungsbewussten Sexualleben


Meine Forelseiten:
August Forel: Arzt, Naturforscher, Sozialreformer, 1848 - 1931
August Forel (2.Seite)
Spurensuche zu August Forel (Bilder)
Zeitgenosse Heberlein zu August Forel
Auguste Forel - Sa vie
War August Forel ein Rassist?
  
Forel International Elementary School Privatschule in Bratislava
Ein Forscherleben für die Ameisen und gegen den Alkoholgenuss, Biographie in der Ärzte- Zeitung, 31.08.1998

Der andere Pionier der Antialkohol- und Abstinenzbewegung:
Prof. Dr. Gustav von Bunge 1844 - 1920

Verfasser und Webmaster: Eduard Muster - email: emuster@hotmail.com
Ins Web gestellt am 1. September 1998 - neue URL am 21. August 2001 - Zweite Seite: 1. September 2001 - ergänzt am 3. März 2002 - Zeitgenosse Heberlein zu August Forel am 20. November 2003 - Auguste Forel - Sa vie par Oscar Forel am 15. Dezember 2003, ergänzt am 11. Mai 2004 - Künzli pri Forel, ergänzt am 28. August 2004


Zurück zu:
Abstinenz: die Seite ohne Alkohol :
Abstinenz II: die zweite Seite ohne Alkohol
Warum Abstinenz? - 12 Antworten
Tod einer Unschuldigen

August Forel: Arzt, Naturforscher, Sozialreformer, Teil 1
Hier:

August Forel: Arzt, Naturforscher, Sozialreformer, Teil 2
Weiter zu:
Spurensuche zu August Forel: Bilder
Zeitgenosse Heberlein zu August Forel
Auguste Forel - Sa vie par Oscar Forel
Und ausserdem:
ASA - Arbeitsgemeinschaft Schweizerischer Abstinentenorganisationen
Geschenke: Zitate zu Alkohol
Bärndütsch, Alkohol u ke...
Alkoholpolitik im Dienste der Gesundheit

Heim:
Hier ist die Familie Muster in Ecublens

http://www.edimuster.ch/: Hier ist die Familie Muster in Ecublens VD - Eduard Muster: emuster@hotmail.com 19/10/05